Dank des Vorabendmenus ist der Aktionsradius der Mutter am Vormittag eingeschränkt.
Wir genießen ein spätes Frühstück auf unserer wunderschönen Terrasse ehe ich Richtung Hafen aufbreche - ich möchte gerne am Strand bei den Petrazzi baden. Das ist ein Küstenstreifen südlich des Fähranlegers. Am Anleger vorbei führt ein Weg hinter dem Strand entlang, der nach ein paar Treppenstufen bei einem kleinen Freilichttheater endet. Gibt es hier Stromboli-Festspiele? Nein, es ist die Freiluft-Disco "Mega", die die Saison aber schon beendet zu haben scheint. Na, so abseits dürfte kein schlafbedürftiger Inselgast sich über die Musiklautstärke beschweren.
Etwas weiter südlich wird der schmaler werdende Lavasandstrand von schwarzen Felsenbrocken unterbrochen, die irgendwann von der steilen Felsenwand heruntergefallen sind. Das muss der Abschnitt Petrazzi sein (irgendwie abgeleitet von petra = Stein im Griechischen?), und da sich hier nur alle fünfzig Meter ein oder zwei Badegäste niedergelassen haben, hat man hier seine Ruhe.
Weiter südlich soll es noch einen schönen, breiteren Strandabschnitt geben, aber dazu muss man über Felsen klettern, denn die Brandung ist wieder sehr stark, so dass man sich nasse Füße holt wenn man es direkt am Meer entlang probiert.
Optisch ist das Zusammentreffen von glänzenden schwarzen Steinen und gischendem Meer aber sehr schön, und weil das Meer trotz der Wellen immer noch 23° hat, macht auch das Schwimmen darin Spaß.
Das Knattern eines anfliegenden Hubschraubers übertönt das Geräusch der Wellen. Er landet auf dem Heliport beim Anleger in Scari. Hoffentlich kein Notfall!
Als ich auf dem Rückweg beim Hubschrauberlandeplatz vorbeikomme, steht der Hubschrauber noch dort. Es scheint also nicht eilig zu sein. Nur eine niedrige Mauer trennt den Landeplatz von der Uferstraße, wo zahlreiche Leute das Geschehen verfolgen und die nachwachsende Fischergeneration - noch ohne wilde Bärte und Locken - ihre Köder und Leinen präpariert. Als der Hubschrauber seinen Rotor anwirft, wird mächtig Staub und Dreck aufgewirbelt. Richtig heftig wird es allerdings, als er abhebt. Zum Glück bin ich von den Palmen am Straßenrand weggegangen, denn einer der großen Wedel hält dem Rotorensturm nicht stand und fällt zu Boden. Wäre er jemand auf den Kopf gefallen, hätte der Heli gleich wieder umkehren können...
Ich statt dann noch dem Vulkanmuseum (oder eher Vulkandokumentationszentrum) einen Besuch ab. Geöffnet ist es von Juli bis September, 10 bis 13 und 17 bis 20 Uhr, der Eintritt ist frei.
In anschaulichen Bildtafeln (in Englisch und Italienisch), Animationen und beeindruckenden Videos wird die Tätigkeit des Vulkanes erklärt, eine wirklich interessante Ergänzung. Besonders anschaulich sind die jüngsten Ausbrüche von 2002, 2003 und 2007 dokumentiert und der Tsunami von 2002 erklärt. Entsprechende Bilder gibt es auch auf der Website von INGV. Ja, der Vulkan kann durchaus gefährlich sein, auch wenn damals glücklicherweise niemand zu schlimmerem Schaden kam. Dem aufmerksamen Inselbesucher fallen an der Uferstraße auch die zahlreichen Fluchtwegbeschilderungen für den Falle eines Tsunamis auf, und die Markierungen für Sammelpunkte an der oberen Inselstraße. Verursacht das uns Besuchern nur einen leichten Nervenkitzel, so müssen (oder wollen) die Einwohner damit leben, dass der Vulkan alle paar Jahre mal heftiger über die Stränge schlägt und unkalkulierbar wird.
Um halb vier Uhr am Nachmittag brechen wir dann beide wieder auf, um dem Vulkan nochmals näher zu kommen. Wir wollen zum Semaforo (Signal, Leuchtturm) di Labronzo, oder genauer: zum "L'Osservatorio", dem Lokal auf der Plattform am Rande der Feuerrutsche.
Wir nehmen die obere Straße nach San Bartolo, und von überall her strömen uns die Vulkanwanderer entgegen. Früher soll es einmal ein Begrenzung der Besucher, die sich oben am Krater aufhalten durften, auf 80 Personen gleichzeitig und maximal ein Stunde gegeben haben. Ersteres scheint mir längst nicht mehr der Fall zu sein. Wie wir heute auch noch sehen werden
Wir passieren nach zwanzig Minuten die rosafarbene Kirche San Bartolo - sie ist wie immer geschlossen. Hier in Piscità gefallen uns die üppigen Gärten, die strenge weiße Architektur und die Ruhe.
Wo die obere und die Küstenstraße zusammentreffen, zweigt die Piste zum Osservatorio ab. Zunächst führt sie noch vorbei an einigen sehr schönen Häusern, und oberhalb des breiten Piscità-Strandes. Dann wird sie schlechter, und zieht sich in Serpentinen durch Wolfsmilchgewächse und niedrige Sträucher aufwärts. Ob hier tatsächlich noch Ape-Dreiräder fahren? Das schreit doch nach Achsbruch....
Der Weg zieht sich, die Mutter hatte ihn kürzer in Erinnerung, aber vor vier Jahren war sie auch noch jünger (wie jeder von uns). Wahrscheinlich verfestigt sich in diesem Moment ihr Entschluss, das Inselspringen endgültig aufzugeben. Ihre ausgetretenen Wanderschuhe wird sie morgen auf dem Zimmer auf Stromboli lassen (wo sie uns unser Zimmerwirt Giuseppe natürlich nachtragen wird, vermutend, wir hätten sie vergessen). Es gibt so kein Zurück mehr (zumindest nicht auf Wegen, die Wanderstiefel verlangen).
Aber noch sind wir im Inselurlaub. Etwa fünf Viertelstunden nachdem wir aufgebrochen sind, erreichen wir die Abzweigung hinauf zum Aussichtspunkt namens Quota 400 auf 400 Metern über Meer, höher darf man ohne Guide nicht. Diesen Weg werde ich nehmen, während die Mutter gleich in der Bar-Ristorante "L'Osservatorio" einkehren wird. Zwei Stunden habe ich noch bis zum Sonnenuntergang. Ich habe zwar die Taschenlampe dabei, möchte aber trotzdem nicht im Dunkeln absteigen.
Das Osservatorio liegt auf etwa 115 Metern über Meereshöhe (in einem der Wanderführer steht, es wären 185 Meter - das ist definitiv falsch). Der gepflasterte Rossellini-Weg - der Regisseur ließ ihn 1949 für die Dreharbeiten anlegen - führt zunächst durch meterhohes Schilf geradeaus, später dann in steilen, gemauerten Serpentinen aufwärts. Ich lege ein strammes Tempo vor und erreiche nach ein paar Kehren niedrigere Vegetation, so dass der Blick hinauf auf das Plateau des Semaforo frei wird. Nicht schlecht!
Aber was ist denn dass für ein Lärm von unten? Französische Laute, offenbar eine Schulklasse, die auch am Aufstieg ist. Na, die kann ich jetzt eigentlich hier oben nicht brauchen. Ich verschärfe das Tempo.
Auf etwa 220 Metern mündet von links der Panorama-Höhenweg, den wir vor vier Jahren gewandert sind und der oberhalb von San Bartolo verläuft. Noch ein kurzes Stück ist der Weg hinauf gepflastert, auf 270 Metern Höhe ist Schluss mit der Ausbaustrecke. Von hier aus hat man schon einen guten Blick hinauf zur Caldera und hinüber zur Feuerrutsche. Aber ich will höher, bis zu den maximal erlaubten 400 Metern. Dort sehe ich eine Meßstation. Ist gar nicht mehr weit.
Der Weg ist aber jetzt richtig schlecht: steil und lose führt er abseits der Bergkante aufwärts. Ohne Wanderstock wäre er schlecht zu bewältigen - zu leicht kommt man in dem losen Sand ins Rutschen. Immerhin droht hier keine Absturzgefahr weil der Pfad durch eine Art steilen Hohlweg verläuft.
Bei der nächsten Aussichtsplattform - ich habe keine Ahnung, ob ich wirklich schon auf vierhundert Metern bin - beschließe ich deshalb, dass es reicht. Ich setzt mich mit dem nassgeschwitzten Rücken gegen einen Pfosten und harren der Lavaeruptionen über mir. Die Sonne steht tief, mir wird in meinen nassen Klamotten schnell kalt. Mist, ich hätte ein Shirt zum Wechseln mitbringen sollen. In vierzig Minuten bin ich hier jetzt hochgepest.
Die Feuerrutsche liegt nun gut einsehbar vor mir. Ab und zu staubt es dort, Steine rollen hinab.
Oben ist die zackige Kante der Caldera sichtbar, hinter der an mehreren Stellen Rauchwolken aufsteigen. Ab und zu kann man an der dunklen Einfärbung die Zugabe von Asche erahnen, und dass jetzt einer der Krater ausgebrochen ist. Aber die Frequenz ist niedrig.
Ein bisschen bin ich enttäuscht - ich hatte mir mehr erwartet. Wenn das Handy ginge, könnte ich der Mutter anrufen und sagen, dass ich noch etwas bleibe bis es dunkel wird. Wäre aber erst in über einer Stunde. Aber ich haben keinen Empfang. Außerdem ist mir kalt, und durstig bin ich auch: ich habe vergessen, mir für den "Abstecher" Wasser mitzunehmen.
Und dann sind da noch die französischen Schüler, die sich unüberhörbar nähern.
Um halb sechs steige ich nach einer Viertelstunde Aufenthalt also wieder ab. Vorsichtig, damit ich auf den Beinen bleibe. Nach wenigen Minuten treffe ich dann die Vorhut der Schüler: einen Guide mit Funksprechgerät und ein paar Schüler mit Helmen, vielleicht 15, 16 Jahre alt. Hoppla, die wollen offenbar weiter als ich, nämlich auf den Gipfel! Ich gehe zur Seite und lasse sie passieren. Aber es kommen mehr, und mehr, Jungs und Mädchen. Sie sehen strapaziert aus, sind aber guter Laune. Bei fünfzig höre ich auf zu zählen.
Respekt für den oder die Lehrer, dich sich trauen, mit 60, 70 Halbwüchsigen den Vulkan zu besteigen! Und dann noch auf der alten Route, die ausgesetzter und schwieriger ist. Ich kann mir das eigentlich nur so erklären, dass eine so große Gruppe nicht auf der Normalroute unterzubringen ist, da mindestens drei Guides mit entsprechendem Abstand benötigen würden.
Und was ich da noch nicht weiß, aber ein paar Stunden später sehen werde: sie kommen auch auf dieser Route wieder herab! Das ist wirklich knackig, denn die normale Abstiegsroute hat den Vorteil, dass man im tiefen Sand der oberen Passage im Dunkeln nicht sehr auf den Weg achten muss. Hier aber schon, und zwar sehr.
Vielleicht ist es auch Leichtsinn der Lehrer, oder Unwissenheit. Auf alle Fälle sind zwei Guides dabei, die müssen wissen was sie tun wenn es bei den Lehrern nicht der Fall sein sollte.
Eine Etage tiefer treffe ich auf eine Lehrerin mit einer Schülerin, die offenbar nicht weiter kann. Ja, das ist kein Spaziergang hinauf, und noch kann man umkehren. Was die Beiden dann auch tun werden.
Auf dem gepflasterten Weg kommen mir nun ab und zu Leute entgegen, die sich die Ausbrüche zum Sonnenuntergang oder bei Nacht ansehen möchten. Nun, das will ich auch. Allerdings komfortabel zum Abendessen.
Um zehn nach sechs bin ich unten am "L'Osservatorio", das kein Observatorium mehr ist. Wie zwei deutsche Touristen erfahren müssen, die zu Fuß hergekommen sind, weil sie das gedacht haben. Eine ältere deutsche Dame klärt sie über ihren Irrtum auf, froh darüber, bei der Gelegenheit ausführlich erzählen zu können, dass sie vor fünfzig Jahren für 3000 Mark ein Haus auf Stromboli gekauft hat, und seither als Teilzeitresidentin hierherkommt. Jetzt, wo sie älter ist, nicht mehr so oft, aber natürlich kennt sie das Personal des Ristorante, und die anderen Residenten, die peu à peu hier eintreffen.
Die Mutter hat für uns einen Tisch freigehalten - fast alle sind reserviert, und dabei sind das ganz schön viele. Noch so eine strombolianische Goldgrube hier, die Preise sind mit Ausbruchsblick natürlich höher. Wobei sich der Vulkan mal wieder bitten lässt.
Mit dem Fernglas kann man gut den Aufstieg der verschiedenen Gruppen beobachten. Die französischen Schüler sind schon ganz schön weit oben, und weiter links, oben an der Standardroute, kann man ebenfalls Menschen ausmachen. Weil der Vulkan mit Passivität glänzt, gehe ich zum Fotografieren des Sonnenunterganges den Weg ein Stück zurück. Hier biegt eine Piste zu einem Hubschrauberlandeplatz ab, von dem aus man freien Blick hat. Nach Westen aufs Meer, aber auch zum Vulkan hinab. Ein gutes Dutzend Menschen, vor allem Deutsche, macht es sich auf der gepflasterten Fläche des Landeplatzes gerade mit Decken und Schlafsäcken bequem. Liegend nach dem Vulkan gucken, Picknicksachen dabei - auf die Idee muss man auch erst mal kommen! Ich bin verblüfft.
Aber eigentlich ärgere ich mich nur darüber, nicht noch eine warme Jacke mitgenommen zu haben. So open-air wird es Ende September mit dem Sonnenuntergang nämlich frischer als gedacht (haben wir hier nicht vor Jahren auch gefroren?).
Wir bestellen zweimal Pasta, dazu einen Salat, und Wein. Es ist dunkel geworden, und man sieht das Essen trotz der ausgeteilten Teelichter kaum. Aber natürlich will niemand durch helle Lichtquellen das Feuerwerk auf dem Berg beeinträchtigen. Das findet so alle zwanzig, fünfundzwanzig Minuten mal statt und sorgt stets für ein Raunen im Publikum, so dass man es auch nicht verpasst wenn man nicht ständig hinauf starrt. Ist aber schon ganz schön weit weg. Und die Krater scheinen sich inzwischen eher auf die abgewandte Seite verlagert zu haben.
Das Essen ist ok. Überdurchschnittliches sollte man aber nicht erwarten (wo doch hier eh keiner wegen des Essens kommt). Der Shuttle-Bus des Restaurants karrt im Zwanzig-Minuten-Takt Gäste heran. Inzwischen sind - soweit ich das in der Dunkelheit sehen kann - die meisten Tische belegt
Die Rechnung wird sich auf fast fünfzig Euro belaufen. Mit dem Bezahlen bekommen wir von der Kellnerin ein Post-it, das uns zur kostenlosen Rückfahrt mit dem Shuttle-Bus berechtigt. Ab welchem Rechungspreis es ausgestellt wird?
Ich würde ja laufen, aber die Mutter möchte lieber fahren. Gut, dann fahren wir eben.
Vorher beobachten wir noch den Abstieg der französischen Schülergruppen. Deren Lichterkette verteilt sich über ein paar hundert Höhenmeter und mehr als eine halbe Stunde, aber sie kommen wirklich alle auf der alten Route herab. Einen Einkehrschwung im "L'Osservatorio" machen sie aber nicht. Klar, ist ja noch ein Stück bis nach San Vincenzo, wo dann sicher irgendwo gechillt wird.
In den Bus passen nur fünf Leute, und zwei Russen schnappen uns die beiden letzten Plätze weg obwohl wir schon länger warten. Gut, noch zwanzig Minuten. Gelegenheit, auf Vulkanausbrüche zu warten. Kommt aber nix. Und weil nun noch mehr gehunlustige Gäste nach Hause wollen, wird schnell der zweite Kleinbus aktiviert. Wir drücken uns auf die hintere Rückbank, und los geht die Fahrt. Nein, es ist mehr ein Voranhoppeln, kaum schneller als im Schritttempo. Wir werden kräftig hin und her geschüttelt wenn der Bus mit einem Rad in eines der Löcher in der Straße fällt. Die Bandscheibe jubilieren. Jetzt würde die Mutter doch lieber laufen, aber dazu ist es zu spät, wir kommen da nicht raus. So eine Fahrt kann lange sein.
Ab und zu überholen wir ein paar Vulkanwanderer, und irgendwann müssen wir den Gegenbus passieren lassen. Erstaunlich, dass dieser Service kostenlos ist (oder schon in den Restaurantpreisen drin), denn damit ruiniert man über kurz oder lang jedes Auto. Auch bei vorsichtiger Fahrt.
Wir sind froh, dass als wir endlich in Piscità ankommen und aussteigen dürfen. Im Dunkeln mit der Taschenlampe geht es nun zu Fuß zurück zur Piazza. Und wieder kommen uns Vulkan(rück)wanderer entgegen. Irgendwie sind wir heute antizyklisch unterwegs.
*
Bis zum zehn Uhr am Donnertag haben wir unsere Sachen gepackt und bei Giuseppe auf der Terrasse abgestellt. Nun müssen wir den Tag rumkriegen. Wir frühstücken lange in der Bar Ingrid, machen dann noch einen ausgedehnten Einkaufsbummel in den diversen Läden um die Piazza - dazu hat uns bisher tatsächlich die Zeit gefehlt!
Schließlich landen wir am Strand von Ficogrande, wo ich zum letzten Mal im Meer bade. Unser Sonnendach von vorgestern wurde inzwischen auch abgebaut, da bleibt als Schattenspender nur noch die Straßenbrüstung. Im Schatten zu kühl, in der Sonne zu heiß - das Nach-(und Vor-) Saisonproblem.
Das Wasserschiff "Stella di Lipari" nähert sich, das schauen wir uns von Nahem an: ein kleines Boot bringt den Schlauch vom Schiff, den der "Wassermann" in Mooring-Man-Warnweste am vorhandenen Schlauch andockt. Und nun Wasser marsch! Eine undichte Stelle sorgt für ein Rinnsal an Land, über das sich eine Eidechse freut.
Stromboli braucht sicher viel Wasser.
Noch ein spätes Mittagsessen - Caponata und Salat - im "Le Terrazze di Eolo", danach ein Strandschläfchen unterhalb. Immer noch fünf Stunden bis zur Abfahrt der Fähre. Wir sitzen mal hier, mal da und schlagen die Zeit tot. Mit der Dunkelheit wird es kühler. Noch ein Tee bei "Ingrid". Sitzen und Gucken.
Um acht hole ich unser Gepäck bei Giuseppe, der uns ein Taxi zum Hafen bestellt hat. Bedingung war, dass der Taxifahrer eines unserer Gepäckstücke die Stufen hochschleppt (dieses Mal meines!). Natürlich ist es wieder Strombolis schnellster Taxifahrer Fabry, der uns abholt. Er hat nicht an der Piazza geparkt, sondern etwas weiter unten. Das verkürzt den Stufenweg, verlängert aber die Rennstrecke, da er über Punta Lena fahren muss. Ich habe hinterher etwas Grünzeug von einem Busch in der Hand, und Blüten im Haar.
Wir essen eine Pizza bei "Il Malandrino" am Anleger. Ich muss mich mit der Bedienung herumschlagen, die meine Bestellung einer Pizza mit Ei (con uovo) nicht akzeptieren will obwohl die Pizza doch so auf der Karte steht. Ei auf der Pizza - das hat sie noch nie gehört. Na, Hauptsache, der Koch weiß Bescheid. Und das tut er nachdem sie unsere Bestellung schließlich doch weitergereicht hat.
Um halb zehn kommt dann endlich die Fähre "Laurana". Die Tickets (Doppelkabine außen - die Kabinen sind jetzt alle ausgebucht, es gibt eine Warteliste) hab ich seit zwei Wochen, seit Neapel, wo ich sie gegen den Buchungscode bekommen habe. Dahin fahren wir nun in der Nacht zurück.*
Der Vulkan spukt zum Abschied noch ein paar Feuerfunken aus.
Ciao Stromboli, arrivederci Eolie! Schön war's!
Bloß hab ich jetzt Sehnsucht nach Griechenland...
* Die An- und Abreise über Neapel habe ich bisher ausgespart. Eventuell hole ich sie noch nach.
Februar 2017: Hier die Anreise über Neapel.
Und hier noch ein paar Neapel-Bilder von der Rückpassage. Da hatten wir nur den Vormittag Zeit, und sind herumgebummelt.