Die ausgefallene Inselreise

Frühjahr 2020 - dank des garstigen Virus' ist diesen Mai keine Urlaubsreise nach Griechenland möglich.

Eigentlich wollte ich am 6. Mai via Thessaloniki nach Athen fliegen. Von dort sollte es mit dem Bus nach Lavrio gehen und mit der Fähre nach Kea, wo ich Theo treffen und wir vier Tage verbringen wollten.

Am Montagabend dann für eine kurze Nacht nach Syros und am Dienstagfrüh weiter nach Sifnos. Fünf Tage Sifnos, natürlich bei Flora in Ano Petali, mit Wandern, Baden, Essen. Renate wäre auch da gewesen.

Am Montag dann rüber nach Milos, dieses Mal Quartier bei Adamas. Paddeln und Wandern und vielleicht ein Boots-Trip nach Sykia. Am Samstag schließlich zurück nach Piräus und nach einer Übernachtung im Anita-Argo am Sonntag 24. Mai zurück in die Heimat.

Schön geplant. Nix geworden. Das tat richtig weh. Bleibt die Hoffnung auf ein Wiedersehen im Herbst.

Zum Trost gibt es hier für jeden geplanten Urlaubstag ein Foto aus den letzten Jahren, das genau an diesem Tagesdatum aufgenommen wurde.

Eine virtuelle Reise in die Vergangenheit - wer will, kann mitreisen. Tag für Tag:

24. Mai 2011. Ein Paar und wir blicken auf Fourni der ablegenden Fähre "Nisos Mykonos" hinterher. Fähren sind für mich das Sinnbild fürs Inselhüpfen, und es kommen Fernweh und Wehmut auf.

Heute wäre mein Urlaub zu Ende gewesen und ich wäre erfüllt von Land, Meer, Sonne, Wind und Menschen nach Hause zurückgekehrt und hätte wochenlang davon gezehrt. So bleiben mir zunächst nur die Sehnsucht und Vorfreude aufs nächste Mal. Und die Erinnerung, auch in Bildern.

Kalo kalokeri, bleibt gesund!

 

23. Mai 2017. "Lakis" an der Platia in Apollonia auf Sifnos ist die Drehscheibe des Ortes. Hier warten Touristen und Einheimische auf den Bus, erstere gönnen sich nach langen Wanderung gerne ein erfrischendes Kaltgetränk. Alle schauen einfach nur dem Treiben der Menschen zu, die hier unweigerlich vorbeikommen oder -fahren und gerne die Gelegenheit für ein Schwätzchen nutzen.

 

22. Mai 2017. Eine Frau nimmt ein Sonnenbad vor der Taxiarches-Kirche im Dorf Vathy auf Sifnos. Auch wenn der Strand und das Meer nah sind - ein irritierender Anblick.

 

21. Mai 2014. Bei der Wanderung von Olymbos nach Avlona kommen Barbara und ich an der Kapelle des heiligen Konstantinos vorbei, die oben auf dem Berggrat liegt. Eine kleine Gruppe feiert dort den Namenstag des Heiligen und ignoriert uns völlig.
 

20. Mai 2017. In Artemonas wird am Vorabend des Namenstages von Konstantin und Eleni ein Gottesdienst gefeiert. Da läutet der Pappas auch selbst die Glocken um die Menschen herbeizurufen.

 

19. Mai 2017. Wenn vor Sonnenuntergang die tiefstehende Sonne die weiß-bunten Häuserfassaden der Fischersiedlung Klima beleuchtet, entsteht eine zauberhafte Stimmung. Nur durchdrungen vom Geräusch der Schleifmaschine, mit der dieser Mann die Türe seines Syrma und damit das Idyll auffrischen hilft.

 

18. Mai 2014. Die "Prevelis" legt in Diafani an. Was keine Fähre ohne Nikos macht. Er verkauft nicht nur die Tickets, sondern ist am Anleger um die Leinen in Empfang zu nehmen oder zu lösen und sich vor Ort um alles Notwendige zu kümmern. An fährfreien Tagen macht er Ausflugstouren mit seinem Kaiki, und ein Hotel hat er auch.

 

17. Mai 2009. Am frühen Abend liegt Ruhe über der Bucht von Iraklia, wo die beiden Männer in ihrem Bötchen beim Fischen im Meer zu schweben scheinen.

 

16. Mai 2014. Am Freitagabend treffen sich in Diafani auf Karpathos Kinder und Jugendliche und Musiker mit Tsambouna, Lyra und Laouto. Und weniger später wird gespielt und getanzt. Ja, hier hält man wirklich die Traditionen hoch. Das geht auch ohne Tracht.

 

15. Mai 2010. Auf dem Dorfplatz von Pyli auf Kos steht ein großer Brunnen. Während wir in der Taverne dort sassen, konnten wir viele Leute beobachten, die sich das Wasser in großen Mengen abfüllen. Und natürlich war auch das Wasser auf unserem Tisch von dort. Es schmeckte sehr gut.

 

14.Mai 2019. Dieses Jahr führt mich mein erster Paddeltag auf Milos mit Rod und einer dänischen Parea nach Sarakiniko. Weil der Himmel bewölkt ist, ist dort wenig los und wir gehen für die kurze Pause an Land. Später paddeln wir weiter zum Strand von Alogomantra und zu den Glaronissia. Tolle Tour!

 

13. Mai 2016. Unsere Fähre legt in Tinos Richtung Rafina ab. Wie so oft beobachten wir die Männer, die die Leinen lösen. Eine schwere Arbeit, und auch nicht ungefährlich.

Tinos war unsere erste Kykladeninsel, und für meine Mutter wird es die letzte sein. Sie sei zu alt zum Inselhüpfen, meinte sie. Wie es ihr dabei geht verstehe ich jetzt besser.
 

12. Mai 2007. Auf Anafi waren noch zahlreiche vierbeinige Last- und Reittiere im Einsatz. Inzwischen sieht man sie nicht mehr so oft - die Bauern sind lieber mit Quads zu ihren Feldern unterwegs.

 

11. Mai 2014. "Fliegende" Knoblauchverkäufer sind auf Karpathos unterwegs. In Spoa betrachten zwei potenzielle Kundinnen kritisch das Angebot, das in den engen Gassen im Kinderwagen transportiert wird.

 

10. Mai 2015. Drei Männer beobachten in Spartochori/Meganisi das Kommen der Fähre. Die "Meganisi II" verbindet die kleine "Große Insel" ein- bis zweimal täglich mit Nidri auf Lefkada.

 

9. Mai 2013. Am Freitag nach Ostern wird auf Agistri das Panigiri der Panagia tis Zoodochou Pigis gefeiert. Am Vortag werden überall bunte Wimpelketten aufgehängt, auch am Hafen.

 

8. Mai 2016. Es ist ein Sonntag und Muttertag. Mama und ich haben ein Quartier in der Chora von Ios.

Beim Pflücken von Strandflieder für ein Sträußchen treffe ich diesen Esel, der noch ein Anhänger des Telefonierens im Festnetz ist.

 

7. Mai 2019. Der Bauarbeiter am Kloster Chrissopigi auf Sifnos guckt einer Wandergruppe nach.

Zu Fuß gehen zum Vergnügen - doch eher eine fremde Sache für ihn. Er hat zu tun.

 

6. Mai 2007. Die kommunikative Blumenfreundin im Kastro von Folegandros, die wir am ersten Tag treffen, kümmert sich um einen alten Mann. Das sei nicht immer einfach, erzählt sie, aber wirkt trotzdem zufrieden.