Rund um Patitiri, und Heimreise

Nachdem die erste Urlaubswoche von Sturm und Regen geprägt war, gibt sich das Wetter in der zweiten Woche etwas mehr Mühe. Auch am Sonntag strahlt die Sonne schönstens vom Himmel und wir genießen unser Frühstück auf dem Balkon. Unterbrochen von einer offenbar psychisch labilen Frau, die unten entlang der Paralia geht und die dort liegenden Segler - vor allem eine deutsche Crew, aber das ist eher Zufall - lautstark und aufs Übelste in englischer Sprache beschimpft. Da ist wohl jemand mit dem falschen Fuß zuerst aufgestanden. Wir gucken amüsiert von oben herab, während die Segler verzweifelt versuchen, sie zu ignorieren. Großes Kino....

 

Nachdem wir gestern gesehen haben, dass man für Wanderungen im Norden einen fahrbaren Untersatz benötigt, werden wir unseren Aktionsradius auf den Inselsüden konzentrieren. Weil Theo stufenlose Wege schätze, werden wir entlang der Küste nach Marpounta wandern, und vielleicht weiter. Ich hab vorsorglich die Badeklamotten eingepackt, jenseits von Marpounta gibt es ein paar Strände.

 

Unsere Wege trennen sich gleich am Anfang: ich nehme den Weg vorbei am Folklore-Museum um zu gucken ob es vielleicht geöffnet ist (nein, natürlich nicht), und dann an dem hässliche Beton-Bau vorbei, der früher wohl mal ein Hotel war, inzwischen aber vor sich hin gammelt. Theo hat die steile Rampe genommen, die gegenüber der Bäckerei abzweigt. Wir treffen uns dahinter wieder, gehen etwas gemeinsam auf der breiten Asphaltpiste durch lichten Wald. Unserer beider Tempo ist aber nicht kompatibel, und so marschiere ich voraus, vorbei am (geschlossenen) Campingplatz. Es duftet wieder intensiv nach Stechwinden.

Ein provisorisches kleines Schild deutet nach links auf einen FKK-Strand. Das wäre nicht schlecht, mal eben kurz ins Wasser hüpfen. Ein schmaler Fußweg führt in wenigen Meter zur Küste, wo ein schuckeliger Kiesstrand in einer Minibucht liegt. Der Zugang ist allerdings erschwert: man muss vier oder fünf Meter über eine senkrechte Felsenwand. Ein Seil mit Knoten hängt über die Klippe. Hmm, runter komme ich da schon, aber auch wieder rauf? Ich beschließe, es nicht zu riskieren und den Badeversuch abzubrechen. Schade, denn diese Badestelle sieht echt verlockend aus.

 

Wieder zurück auf der Straße ist Theo schon vorbeigezogen, ich hole ihn aber schnell ein. Die Natur hat sich geändert: waren die Bäume zunächst nur an den Spitzen braun verbrannt, so häufen sich nun die schwarzen Baumskelette. Am 16. Juni 2018 hat hier ein Brand gewütet, das Edel-Ressort "Marpounta" musste evakuiert werden. Zu Schaden kam glücklicherweise niemand, nur die Natur hat gelitten. Und die verbrannten Bäumen bieten weniger Sichtschutz gegen die Blicke Neugieriger.

Theo hofft, dort eine geöffnete Taverne für ein Bierchen zu finden, ich bin nicht so optimistisch. Und so trennen wir uns wieder, er geht zur Ressort, ich weiter auf der Piste zum Strand von Vythisma, oder auch weiter. Als ich die schwarzen Baumruinen hinter mir lasse - endlich mal Bäume, die die Aussicht nicht versperren - wandelt sich die Landschaft erneut. Die Bäume zeigen sich plötzlich in herrlichster Herbstfärbung: die nicht völlig verbrannten, nur rotbraun verfärbten Kiefern, das frische dünne Gras am Boden, dahinter das blaue Meer und in der nahen Ferne der dunkelgrüne Rücken von Skopelos. Das sieht so ungriechisch, so nordeuropäisch, fast schon skandinavisch aus (ich war da noch nie), man spürt förmlich die Kühle. Ich bin sehr beeindruckt, auch wenn es mir fast schon zu viel des Nordens ist, ich bin halt ein Mittelmeer-Mensch. Die olivsilber-flirrenden Farben der Südägäis, die bernsteinfarbenen Büsche, das ins Grüne changierenden Meer - alles ganz anders als das hier. Aber schon schön, wie gesagt.

Vor laute Sinnieren und Staunen hab ich dann auch glatt den Weg hinab zum Vythisma-Strand verpasst. Die Entfernung sind auch kürzer als gedacht, und als die Straße an einen Haus endet, bin ich schon kurz vor dem Strand von Megalos Mourtias, zu dem ein schmaler Weg und später eine Steintreppe hinab führt. Vermutlich das Ende von Theos Wandermöglichkeiten. Aber das ist nicht so schlimm, denn es gibt am Strand zwar gleich zwei Tavernen, deren Terrassen sich großzügig entlang der Bucht erstrecken, aber beide sind schon geschlossen. Zwei, drei Badegäste genießen dort ihr Sonnenbad, und ich suche mir einen Tavernenpavillon am nördlichen Rand aus, auf dem ich es ihnen nachtue. Der Strand selbst ist nämlich von der grob-schottersteinigen Sorte, auf dem das Liegen überhaupt keinen Spaß macht. Dazu mit dichten Schichten trockenen Seegrases garniert. Badeschuhe empfohlen! Die hab ich natürlich nicht dabei, wage mich aber trotzdem schwankend (rutschige und spitze Steine) ins Wasser, während am Horizont die "Express Skiathos" vorbeizieht.

 

Also es gibt besser Badeplätze auf Alonnisos. Auf dem Betonanleger (Achtung, zu Beginn sehr glitschig) kann man aber schön in der Sonne liegen. Wenn man nicht in einen einzementierten Angelhaken greift. Autsch!

Theo hat inzwischen per SMS signalisiert, dass er umgekehrt ist, nachdem ich ihn darüber informiert habe, dass die Tavernen hier geschlossen sind. Soll ich ihm folgen?

Nein, es ist ja noch früh, und ich hab noch Wanderlust. Und Frappé-Lust. Also werde ich hinauf nach Chora gehen. Vorbei an dem abgestellten Dreirad unbekannter Marke führt eine Straße nach Chora hinauf, die an mehreren Stellen von einem steilen Monopati abgekürzt wird. Die Vegetation ist hier wieder von Erdbeerbäumen und Heidekraut geprägt, und schon bald haben ich mein Ziel vor Augen, den auf zwei Hügeln liegenden, ehemaligen Hauptort. Bis ich oben bin, dauert es noch etwas, und ich bin schweißgebadet. Und dann geht es im Ort nochmals ordentlich hinauf, ich will nämlich in eines der Lokale oben, nicht ins unten liegende "Panselinos". Es ist inzwischen zwei Uhr mittags, und alles liegt in Siestaruhe, auch die Oberstadt.

 

Zwei Lokale haben im Kastro geöffnet, ich entscheide mich für das leere Café "Paraport" neben dem großen "Haiyati". Die Aussicht ist hier zwar etwas begrenzter als nebenan, aber über das blaue Dach einer Kapelle aufs Meer einfach wunderschön. Und der Joghurt mit löffelsüßen Quitten ist köstlich. Noch ein Frappé dazu, und einfach dasitzen und gucken, und die Sonne genießen.

 

Um Viertel nach drei mache ich mich dann auf den Weg nach unten. Theo hat gerade gemeldet, dass er bei einer unbezwingbar riesigen Portion Pasta mit Thunfisch im "Archipelagos" in Patitiri sitzt. Theo und Pasta? Hoppla, hoffentlich geht es ihm gut? Ja, es geht ihm gut. So gut sogar, dass er anschließend Lust auf etwas Süßes hat, und sich einen Michshake im Café "Spilia" gönnt.

Vielleicht hat er deshalb am Abend nicht wirklich Hunger, als wir im "Helios" landen.

Das "Helios", von Bekannten und Reiseführer heiß empfohlen, hab ich nämlich doch noch entdeckt, hoch über der Paralia auf einem Felsen, etwas versteckt, mit der lampionähnlichen Beleuchtung (Ikea lässt grüßen). Von der Hauptstraße hinter dem Hotel Alkyon führen gut siebzig Stufen hinauf. Eine Herausforderung für Theo, aber er ist bereit, sie am Abend auf sich zu nehmen. Für gutes Essen tut Theo fast alles.

Wir sitzen draußen auf der Terrasse obwohl es schon etwas kühl ist. Die Musik (amerikanische Evergreens) gefällt Theo nicht. Die bombastischen Weingläser (man steht hier offenbar auf Ballons) sind auch nicht gerade der Hit, wenn der Wein im verbeulten Alukännchen serviert wird. Ich stehe auch mehr auf die soliden und kompakten kleinen Weingläser, die auch bei heftigeren Diskussionen mit Handeinsatz nicht im Weg stehen. Aber ich hab Hunger, und bestelle Hühnchen mit Spinatsauce und Reis. Theo ordert den vielgerühmten Humus, und Lachs-Bruschetta (der berühmte Alonnisos-Lachs ;-) ). Über mein Hühnchen kann ich nicht klagen, außer dass die Portion größer sein dürfte. Theo findet den Humus mit Mühe unter Balsamicosauce und Pitta-Vierteln, und Tomatenstückchen sind auch noch drauf. Nach der ersten Gabel, die ihm noch schmeckt, beurteilt er das Püree als zu süß und ungenießbar. Und dass man für Bruschetta nur leicht angetoastes Toastbrot nimmt statt knusprig-gegrillter Brotscheiben, finde ich kulinarisch auch eher untere Schublade. Aber ich bestelle mir auch kein Lachsbruschetta in Griechenland. Und den Humus (ja, etwas süß ist er schon) verputze ich weitgehend.

Aber es ist klar: das vielgerühmte Lokal war ein Reinfall. Mindestens für Theo, und ich leide halt mit. 32 Euro bezahlen wir, ehe wir uns an den Abstieg machen, auf den langen, mit weniger Stufen gespickten Weg auf der Westseite des Hügels.

 

Morgen ist schon der letzte Alonnisos-Tag.

 

*

 

Wir waren noch nicht in Rousoum und Votsi, und heute ist die letzte Gelegenheit, das nachzuholen. Das Wetter präsentiert sich aber schon recht herbstlich, kühl und der Himmel bedeckt. Trotzdem packe ich die Badesachen ein. Nach Rousoum geht nur mal eben über den Hügel, und Votsi ist auch nicht viel weiter.

Allerdings hat Theo heute auch noch Rücken, und so kehrt er wieder um, als wir in Rousoum sind und dort kein Lokal geöffnet ist. Der Strand besteht aus faustgroßen weißen Kieseln und grobem Sand am Ufersaum. Zwei ältere britische Paare lassen sich nicht schrecken und gehen schwimmen. Und ich tue es ihnen nach und genieße mein letztes Bad im Meer für dieses Jahr.

Nur mit dem An-der-Sonne-trocknen, das wird nichts: zu wenig Sonne. Einfach schon zu Herbst hier an der nördlichen Ägäis.

Ich ziehe mich schnell wieder um und wandere dann über das östliche Felsenkap hinüber nach Votsi. Theo hatte geunkt, dass es dort so tot sei wie in Rousoum, aber da liegt er komplett falsch.

Votsi ist eine tief eingeschnittene Bucht mit einem Bootsanleger, und weil ich seit Wochen die Webcam dort beobachte, weiß ich auch, dass hier mehr Leben ist. Entlang dem gute hundert Meter langen Quai liegen kleine Kaikia, weiter drüben auch die Ausflugsboote in ihrem Winterquartier.

Am südlichen Ende des kleinen Hafens überrascht der Blick auf steile Felsenwände, die sich nach Westen um eine Bucht ziehen.

Ein paar Männer sind mit einem Boot zugange, aber ein klassischer Fischerhafen ist das hier nicht - keine Leute, die Netze flicken oder so. Bißchen steril. Die Fiascher gehen wohl lieber in den Norden, nach Gerakas.

Die Taverne "Dimitris", die auf einer Terrasse über dem Hafen liegt, hat geöffnet. Ich bestelle Kartoffelsalat und Weißwein. Es würde aber etwas dauern, meint die Wirtin, sie muss die Kartoffeln noch kochen. Kein Problem, ich hab ja Zeit. Und schicke eine SMS an Theo, dass er zu früh umgekehrt ist. Der Wein kommt in der Flasche daher, und der Kartoffelsalat mit Tomaten und wenig angemacht, aber zusammen gibt das ein wunderbares Mittagsmahl und anschließende Trägheit. Es ist zwei Uhr mittags, was tun mit dem angebrochenen Tag?

Ich werde noch ein wenig ins Hinterland wandern, nach Mega Nero und in einem Bogen via Agios Onoufrios wieder nach Patitiri. Das ist eher landwirtschaftlich genutzte Landschaft, weniger Wald. Schnell hab ich bergaufwärts den Ort Votsi hinter mir gelassen und den Brunnen von Mega Nero erreicht. Ein breites Mauerwerk, das aber keinen Tropfen von sich gibt. Der Wasserhahn fehlt schon gleich ganz. Gegenüber hat es aber wieder einen der netten Picknickplätze, die man auf den Sporaden häufig findet.

 

Wenige Meter weiter locke ich zwei Dutzend erwartungsvolle Hühner an, die sich in einem großen Gehege tummeln. Offenbar kommt hier sonst nur jemand vorbei, der sie füttert, denn sie reihen sich gierig hinter dem Zaun auf. Da haben sie Glück, dass ich heute früh unser altes Brot eingepackt habe, um es an irgendein Viehzeug zu verfüttern. Mit Ziegen oder Eseln ist hier nicht zu rechnen, und so bekommen die Hühner ihren Teil. Streiten sich prompt um die dicksten Brocken. Wie auch später einige Gänse, die das restliche Brot bekommen, obwohl sie mich vorher böse angezischt haben. Ein vorwitziges Huhn im gleichen Gehege wird von einer missgünstigen Riesengans - sie ist fünfmal so groß wie das Huhn - grob attackiert, was prompt zur Einstellung der Fütterung meinerseits führt. So nicht, du dumme Gans.

 

Vorher führt mich der Weg aber auf einer Piste durch Olivenhaine und Weinberge. Eine eher unspektakuläre Gegend, nicht unhübsch. Darin verstreut Häuser, Höfe und Kapellen. Oberhalb von Patitiri erreiche ich die Hauptstraße, rechts geht eine Straße zum Müllplatz, ein Bauer auf seinem Traktor knattert vorbei, er hat dort etwas abzuladen. Etwas weiter führt eine zweite Abzweigung zur Bucht von Gialia - ein Ministrand, aber mit eigener Zufahrt. Da gehe ich lieber nach Patitiri hinab, leicht melancholisch.

 

Mein Fazit für die Sporaden: nett, aber es trifft mich nicht ins Herz. Es ist mir hier zu nördlich, und zu herbstlich. Oder bedingt das eine das andere? Ich hab auf alle Fälle Sehnsucht nach den Kykladen.

Morgen müssen wir früh aufstehen. Der Flying Dolphin "Erato" fährt schon um 6 Uhr 30 nach Volos ab. Stolze 35 Euro kostet das Ticket pro Person.

Wir sind rechtzeitig unten, haben gestern das Zimmer bezahlt und den vorgetragenen Wunsch, uns ins Gästebuch einzutragen, ignoriert. Wobei mir das Zimmer gut gefallen hat, sauber und mit schöner Aussicht. Das Preis-Leistungs-Verhältnis hat gestimmt.

 

Die Zahl der Passagiere ab Alonnisos ist überschaubar. Unser Gepäck wird ganz hinten ins Boot gebracht, was sich noch als nachteilig erweisen wird. Das Meer ist glatt, und wir haben eine ruhig Überfahrt nach Skopelos und Glossa-Loutraki. In Skiathos sind wir trotzdem schon etwas spät dran. Und dort wird er richtig voll. Offenbar reist die halbe Insel zum Ende der Saison ab. Bis die Leute und deren Gepäck verstaut sind, dauert es - es kann ja immer nur eine Person über den schmalen Steg in den Dolphin. Alle Plätze scheinen nun belegt, und im Eingang stapeln sich Koffer und Trolleys. Statt um Viertel nach neun sind wir erst um Viertel vor zehn in Volos. Und müssen dort abwarten, bis alle Passagiere ausgestiegen sind, um an unsere Gepäckstücke zu kommen. Keinen Chance, dorthin gegen den Strom zu kommen.

 

Und den Bus nach Thessaloniki um Viertel nach zehn können wir auch abhaken. Ist nicht so schlimm, der nächste fährt zwei Stunden später um Viertel nach zwölf. So haben wir noch Zeit für einen lauwarmen Kaffee und einen Toast im "Stoa", ehe wir gemütlich zum Busbahnhof spazieren und unsere Tickets kaufen. Der Bus ist auch gut belegt.

Die Fahrt auf der leeren Autobahn nach Thessaloniki ist so eintönig und einschläfernd, dass ich hoffe, dass wenigstens der Busfahrer wach bleibt. Ziemlich pünktlich kommen wir um kurz nach halb drei am Busbahnhof von Thessaloniki an, nehmen ein Taxi vorbei an den asiatischen Läden der Vorstadt zum Hotel "Orestias Kastorias". Sehr netter Empfang, sehr guter Service, perfekte Lage an der römischen Agora, und das Zimmer ist auch in Ordnung. Das Ganze für 43 Euro ohne Frühstück, aber mit Gratis-Kaffee bzw. -Tee und Keksen rund um die Uhr.

 

Ich war einmal in Thessaloniki, aber das ist 24 Jahre her. Also stürze ich mich gleich in einen Stadtbummel während Theo es ruhiger angehen lässt - er war ja erst vor zwei Wochen für eine Nacht da. Zuerst zu nahen Agios-Dimitrios-Kirche für einen Schnellbesuch - ich hab gar keinen Reiseführer dabei, hatte mich auf Theo verlassen. Dann genieße ich das Angebot und das Ambiente in den Gassen der Markthalle, kaufe noch ein paar Mitbringsel. Schließlich hinab zu Odos Aristotelous, der Flaniermeile. Das Wetter ist schön, und die Stadt ist voll. Entlang der Paralia, die man leider völlig dem pausenlosen Autoverkehr opfert, spaziere ich dann zum Weißen Turm, dem Wahrzeichen von Thessaloniki. In den Cafés der Paralia sitzen die jungen Leute bei Kaffee, in den Kafenia der zweiten Reihe sitzen die Alten. Und die mittlere Generation muss schuften um die jungen und alte zu ernähren ....

Der Weiße Turm hätte noch offen, aber ich bin mit Theo verabredet, und außerdem muss ich sowieso mal mit ein paar Tagen Zeit für diese interessante und quirlige Stadt wiederkommen. Der Nachmittag hat Appetit darauf gemacht. Appetit haben wir auch, und bestellen uns in der Taverne "Pyrgos" Tsipurro beziehungsweise Retsina zu den Mezedes. Preiswert und gut.

 

Wir wären gut beraten gewesen, hier noch eine zweite und dritte Runde anzuhängen statt uns zum Abendessen in das Marktviertel zu verfügen und in der Taverne "Ouzo ston Pinaka" zu speisen. Denn erstens sind wir nicht mehr sehr hungrig, und zweitens ist das Essen dort schlecht.

Trotzdem sind plötzlich alle Tische belegt, neben uns lässt sich eine große Gruppe Nichtgriechen (bzw. Nichtgriechinnen, denn es sind fast alles Frauen) nieder. Aus Bulgarien, oder Serbien? Ich versteh kein Wort, und weil uns das lieblose Essen nicht gefällt, sind wir auch wieder schnell weg. Um dann für einen Absacker an der römischen Agora direkt beim Hotel noch so ein Abzocker-Lokal zu erwischen. Überteuertes Bier, überteuerter Kaffee, kein Raki oder Ouzo auf der Karte - so macht mir Griechenland dieses Mal den Abschied leicht.

Ob ich mit der Nordägäis noch wärmer werde? Oder mich wieder auf südlichere Gefilde konzentriere?

Das Leben ist zu kurz, um Urlaub auf den (für mich) falschen Inseln zu machen.

 

Der nächste Griechenland-Urlaub geht auf die Kykladen. Versprochen!