Zwei Tage im Windschatten der Südküste

Ungeduldig bin ich am Montag schon um Viertel nach neun in Triovassalos im Kafenio Perros. Das Wiedersehen mit Rod findet auf Abstand, aber trotzdem freudig statt. Es stellt mir Roy und Lynne aus Yorkshire vor, die seit Jahren jeden September für drei Wochen kommen und ihn unterstützen. Roy? Das ist doch der Filmer von vielen Videos, die man auf Rods Website bewundern kann. Die Beiden sind sportlich und braungebrannt und versäumen keinen Tag auf dem Wasser. Das Land wäre nicht ihrs, erzählt Lynne, und dass sie mal auf dem Profitis Ilias hier war, aber es schrecklich fand, steil und anstrengend und gefährlich. Ok, aber Kajaken kann auch gefährlich sein.

Zu den Gästen, die (zum wiederholten Mal) hier sind, gehören auch Barbara "Bärbel" und ihr Mann Dieter aus Hamburg, wobei er eigentlich Stuttgarter ist, aber schon lange im norddeutsche Exil lebt. Er bezeichnet sich als fortgeschrittenen Anfänger, aber das ist (typische schwäbisches) Understatement wie ich schnell merken werde. Sie haben eine Woche Paddeln gebucht, heute ist der zweite Tag.

Als Tagesgäste ist ein französisches Paar dabei, das wir in Adamas abholen, und damit sind wir für heute auch schon komplett. Acht Personen, eine kleine Gruppe für Mitte September.

 

Mit zwei Autos geht es nach Agia Kyriaki, ich sitze bei Rod im Auto und kann ihn ausfragen wie es so geht. Es gibt viel zu erzählen über den Lockdown im Frühjahr, den geplanten Saisonstart im Juni und wie dann niemand kam. Und wie es im Juli plötzlich losging, im August fast der übliche Standard erreicht wurde, mit Gästen vor allem aus Frankreich, Italien und Griechenland, und wie es jetzt auch ganz gut läuft. Die Familie ist wohlauf, das ist das Wichtigste. Also alles im grünen Bereich.

 

Es ist immer noch ziemlich windig und der Himmel ist bewölkt. Von Agia Kyriaki wollen wir nach Osten paddeln, aber bis zu den Schwefelminen werden wir wohl nicht kommen.

Bei so viel helfenden Händen sind die Kajaks abgeladen ehe ich meine Utensilien in die Dry-Bag sortiert hab. Ich bekomme wieder ein Rainbow-Kajak mit Steuerruder, in hellgrün, außer den Tagesgästen sind wir alle im Einer unterwegs. Rückwärts geht es angeschoben aufs Meer, das fühlt sich schon mal gut an. Die Sicherheit ist gleich wieder da, die Technik nicht. Die Pedale sind zu kurz, das müssen wir in der nächsten Pause verstellen. Aber erst mal nun an der farbenfrohen Küste ostwärts. Einfach gut!

 

Wir bleiben nahe der Küste, plötzlich stinkt es nach Schwefel. Westlich von Paleochori hat es heiße Quellen und da war doch noch die Höhlensauna. Den noch ganz gut besuchten Strand von Paleochori lassen wir links liegen und umpaddeln Kap Spathi. Bisher hält sich der Wind hier in Grenzen, die Ecke liegt noch ganz gut geschützt. Zum Glück, denn sowie die Wellen etwas höher werden, wird mir flau im Magen. Nein, nicht seekrank, aber ängstlich.

Die ersten Halt legen wir in der Bucht von Spathi ein, am weißgekiesten Firligos-Strand. Badepause, das Meer ist so herrlich.

 

Noch ein Snack zur Stärkung und es geht wieder aufs Wasser. Nein, vorher zeigt Rod in einer Trockenübung, wie man wieder ins Kajak kommt und lässt uns das üben. Mir rutscht das Herz in die Hose. Nicht wegen der Trockenübung, die geht problemlos. Aber wenn Rod das üben lässt (hatte ich schon mal), dann steht uns eine schwierige Passage bevor. Und da kommt dann gleich wieder die Kenter-Angst in mir hoch.

Der Weg führt weiter ostwärts, Wind und Wellen nehmen zu. Ok, nicht einschüchtern lassen - ich werde das schaffen und nicht kentern. Und da ist wieder diese Küste mit ihren unglaublichen Farben, schwefelgelb und rostrot. Kreideweiß und ocker. Einfach nur wow! Ein schmaler Sandstrand mit Höhlen in der Steilküste dahinter. Schwefelminen.

 

Rod paddelt zu mir. Wir würden jetzt um das nächste Riff fahren und dann würde es ziemlich windig werden. Wenn mir das zu viel wäre, solle ich einfach umdrehen und im Windschatten warten. Er und die anderen würden nur ein Stück weiter paddeln und dann auch wieder zurückkommen. Und schon geht es um die Felsen. Und wir stehen voll im Wind. Die Wellen sind auch plötzlich höher, aber nicht alleine das Problem. Das Problem ist, dass ich in dem Gegenwind keinen Meter vorwärts zu kommen meine und meine Paddelschläge mir völlig uneffektiv scheinen. Die Gruppe fährt mir davon, nur Lynne ist noch bei mir. Sie macht quasi den Besenwagen.

Ich mühe mich noch etwas, sehe dann aber ein, dass das so nichts wird und ich meinen Kräfte unnütz verpulvere. Ich werde umdrehen, was leichter gesagt als getan ist, denn wenn ich quer zum Wind komme, kann er mich in den höheren Wellen leicht umwerfen. Und das ist hier nicht der optimale Platz zum Kentern. Ich schaffe es, fahre zurück in den Windschatten und bin erleichtert. Lynne kommt mit, schön hier nicht alleine zu sein. Ich erkläre ihr mein Santorin-Kentertrauma (und vor allem die Befürchtung, nicht wieder ins Kajak zu kommen) und sie zeigt mir wie ich meinen Paddelschlag optimieren kann damit er effektiver ist. Männer könnten schlechte Technik leichter mit Kraft ausgleichen als Frauen sagt sie.

Und dann sind auch schon wieder die Anderen da. Weit sind sie auch nicht gekommen, die alten Schwefelminen liegen heute jenseits der Erreichbarkeit. Wir paddeln nun alle wieder westwärts.

Die Mittagsrast findet heute am Strand von Spathi (= Schwert, evtl. wegen der im Wasser liegenden Felsengrate) statt, der von Firligos nur durch ein paar Felsen getrennt ist. Und was für Felsen! Diese graugeäderten Brocken sind wunderschön! Ich kriege einen kurzen Fotorausch ehe ich mich wieder der Beobachtung der rotierenden Mitpaddler widme: Dieter nutzt die Gelegenheit, die Eskimorolle, oder pc: Kenterrolle zu üben. Klappt ganz schön gut für einen fortgeschrittenen Anfänger. Auch Rod und Lynne lassen sich zum Rollen verlocken, und ich gucke mir das auch immer wieder gerne an. Eigene Ambitionen hab ich aber nicht, und Barbara geht es genauso: sie hat den Kopf lieber über Wasser. Auch beim Schwimmen, das hier so schön ist.

 

Von irgendwoher kommt Rod dann mit dem unvermeidlichen Tisch für den Lunch zurück und breitet Feta, Tomaten, Käse, Salami, Gurken, Oliven und Brot darauf aus. Es schmeckt gut wie immer.

Auf dem Rückweg legen wir noch einen dritten Stopp ein, an einen kleinen Strand westlich von Paleochori ziehen wir die Kajaks. Es geht in die Höhlensauna! Diese liegt etwa hundert Meter westlich des Strandes und man kommt nur schwimmend hinein. Vor drei Jahren war ich schon mal drin und fand sie sehr beeindruckend. Auf dem Weg dorthin kann man Gasblasen vom Meeresgrund aufsteigen sehen.

 

Über die Felsen krabbeln wir mehr als wir schwimmen in das feuchte Höhlenloch hinein und sammeln uns am etwas weiteren Ende. Dampf steht unter der Höhlendecke und wir ziehen lieber die Köpfe ein um keinen Hitzeschock zu bekommen. Auf Höhe des Meeresspiegel ist es kuschlig warm, unter der Decke knallheiß. Mit läuft der Schweiß in die Augen, die Kontaktlinsen laufen an. Egal, ist eine Gaudi hier!

Es werden gerade Witze über die Saunagewohnheiten verschiedener Nationen gemacht, als sich der Höhleneingang verdunkelt: zwei Männer im Adamskostüm stehen draußen und wollen herein. Sie sind sichtlich verblüfft ihren Geheimtipp besetzt zu finden. Es sei belegt, rufen wir, und wirklich kein Platz mehr da. Und genießen dann die natürliche vulkanische Hitze bis Rod findet, wir sollten den Männern draußen auch eine Chance geben. Wie wir so nacheinander amphibienmäßig an den beiden Männern vorbei nach draußen krabbeln, staunen die auf Deutsch: das wäre ja wirklich voll gewesen, wie viele Leute da denn noch drinnen gewesen wären? Och, wir waren nur zu siebt (Lynne ist am Strand geblieben).

 

Weit ist es nun nicht mehr nach Agia Kyriaki. Ich bin müde und mir tun Oberarme und Schultern weh obwohl das heute keine sehr lange Strecke war - 12 Kilometer wird Roys Tracking ausweisen. Untrügliches Zeichen dafür, dass ich etwas falsch gemacht habe. Und natürlich fehlt es mir an Training. Aber schön war es dennoch.

Rod fährt mich von Triovassalos, wo wir die Kajaks abstellen, noch hinauf nach Plaka und meint auf meine Frage, dass morgen wohl Kleftiko im Programm stünden. Oh, Kleftiko, toll! Die Strecke sei lang, 16 Kilometer. Ob es mir etwas ausmachen würde, dann mit Lynne im Doppel zu fahren? Meine Paddelpremiere hatte ich 2017 auch im Doppel nach Kleftiko, mit Rod, und so habe ich überhaupt nichts gegen das Doppel. So k.o. wie ich jetzt bin schaffe ich das im Einer bestimmt nicht.

 

Mein Aktionsradius ist am Abend entsprechend klein.

Zum Sonnenuntergang mische ich mich unter die überwiegend frankophonen Menschen auf der Aussichtsterrasse bei der Korfiotissa-Kirche. Viele gucken lieber in ihr Zubehör als die einzigartige Atmosphäre und den Sonnenuntergang zu genießen. Als die Sonne weg ist, komme ich mit einem österreichischen Paar ins Gespräch. Sie sind zum ersten Mal in Griechenland und hellauf begeistert. Zuvor waren sie auf Santorin ("sehr viel los, trotz Corona"), aber Milos gefällt ihnen besser. Ich tue mein bestes, mit ein paar Tipps diesen positiven Eindruck zu verstärken.

 

Nicht zum letzten Mal höre ich, dass man unbedingt wiederkommen wolle. So kann Griechenland, das sich im September noch als sicheres Reiseland präsentieren kann (jetzt im November sieht alles schon ganz anders aus), die Ausnahme-Situation nutzen und mit seinen Vorzügen glänzen. Wer weiß wie viele Kykladen-Fans dieses Jahr generiert werden.

Spät bin ich im Restaurant "Maros Chiros/Mayros Xoiros" (schwarzes Schwein). Hier offeriert man eine gehobene Inselküche mit lokalen Produkten (auch hier gibt es offenen Wein nur glasweise). Ich entscheide mich für ein Risotto mit Roten Beten und Weichkäse von Milos und werden nicht enttäuscht - es schmeckt hervorragend. Meine Feinmotorik beim Essen ist etwas eingeschränkt, so müde sind die Arme. Risotto geht auch nur mit der Gabel, das schaffe ich noch. Zwanzig Euro beträgt die Zeche inklusive Wein und Wasser und müde falle ich wenig später ins Bett. Hoffentlich bin ich morgen paddelfähig. Ich dope mich vorsichtshalber mit einer Ibuprofen.

Und gucke mir noch schnell Rods Fotos von heute an, die er inzwischen hochgeladen hat.

 

*

 

Es stürmt ordentlich in der Nacht, aber meinem Oberkörper geht es besser. Die Schmerzen sind am Morgen weg, zum Glück. Rod ist es am Dienstagfrüh zu windig für Kleftiko. Schade einerseits, andererseits kann ich mich dann heute noch bewähren.

Unsere Gruppe ist gewachsen: Fabien und Olivier aus Frankreich sind Kykladen-Neulingen und in der Nacht für eine Paddelwoche angekommen. Außerdem ein zierlicher junger Italiener, Dario, Ende zwanzig. Wenn Lynne und Roy am Samstag in die Heimat abreisen, wird er den Rest der Saison Rods Assistent sein. Er kommt aus Turin, lebt aber auf Sardinien und spricht hervorragend Englisch. Immer hilfsbereit, immer ein Lächeln auf den Lippen - ein Gewinn für die Paddeltruppe, und den Altersschnitt senkt er auch gleich noch kräftig.

Als Tagesgäste sind zwei junge Frauen dabei, die in Berlin leben: Alex aus den USA und Alina aus Neuseeland. So sind wir heute richtig kosmopolitisch unterwegs, und es macht viel Spaß zusammen. Ich fühle mich frisch und so harre ich der Dinge, die da kommen. Wir werden von Provatas aus nach Osten fahren, bis Agia Kyriaki, wo wir gestern gestartet waren.

 

Ich schaffe es auch heute nicht, wesentlich beim Abladen der Kajaks zu helfen, so schnell sind die vielen Hände der Heinzelmännchen am Werk obwohl elf Einer-Kajaks abzuladen sind. Fabien wird beim Ablegen kentern - nicht zum letzten Mal beim Ein- und Aussteigen, und ich wundere mich, dass ihm niemand hilft und erklärt wie es besser geht. Offenbar ist sein Freund Olivier der größere Paddelfreak, er strahlt jede Minute sichtlich große Freude darüber aus, auf dem Wasser zu sein. Es gibt auch kaum schöneres als hier vor dieser Traumkulisse.

 

Wir fahren am langen Strand von Firiplaka entlang, hier ist noch ganz schön Betrieb. Die weiße Steilküste dahinter, rot und gelb marmoriert - unglaublich! Dann kommt der Mini-Strand von Tsigrado, spektakulär wegen des Zuganges per Leiter durch ein Loch im Felsen. Das lohnt sich eigentlich nicht, denn der Strand ist klein und kiesig und Abstand lässt sich von den zahlreichen Badegästen auch kaum halten. Sie sehen nicht glücklich aus, stellen wir bei einem Blick von der Nähe fest. 

Es gibt unzählige bessere Badeplätze auf Milos.

 

Lynne zeigt mir dass ich meine Paddelschläge lange ziehen soll, und mich mit dem Oberkörper mehr nach vorne legen wenn ich die Schlagzahl erhöhe. Die Beine gehen mit. "You should do it with more oomph" erklärt sie. Oomph? Könnte man mit Wumms oder Schmackes übersetzen. Ok, das sollte zu machen sein. Rod unterrichtet mich kurz darauf in der richtigen Handhaltung während des Schlages. Die linke Hand schiebt während der Eintauchphase rechts mit dem Handballen das Paddel nach vorne, keineswegs zieht sie mit den Fingern. Ich höre das nicht zum ersten Mal, hatte es aber wieder komplett vergessen. Und dann muss man das ja auch noch in die Praxis umsetzen. Ich gebe mir alle Mühe und es geht wirklich gleich deutlich besser.

 

Dario entpuppt sich als absoluter Schräglagenkönig. In seinem schnittigen gelben Tempest-Kajak steuert er elegant und voller Genuss bis kurz vor dem Kipp-Punkt in die Schräge. Natürlich hat er kein Steuerruder wie ich, er lenkt virtuos mit dem Paddel, man könnte mit ihm einen Lehrfilm drehen*. Roy hat seine faustkleine Videokamera ständig im Einsatz (gestern war mir das noch völlig entgangen), aber seine Filme verfolgen keinen akademischen Ansatz, sondern dokumentieren einfach den Spaß, den wir haben, und die Traumküste.

Der Wind - eigentlich den ganzen Tag von Nord - weht hier seltsamerweise aus den unterschiedlichsten Richtungen, sogar mal von Süden. Das sei typisch für diese Bucht, erklärt Rod auf meine Frage. Insgesamt flaut er aber mehr und mehr ab. Gut!

Wir paddeln in Höhlen und durch Tunnels und Kanäle in und an der rötlichen Steilküste des Kap Zefyros und machen die erste Rast am schmalen Strand von Kalamos. Grober Sand vor steilen, hellen, geschichteten Felsenwänden, kein Zugang vom Land aus. Es ist schon ein Privileg, hier sein zu können.

 

Zurück auf dem Wasser soll es bis Agia Kyriaki gehen. Der strenge Schwefelgeruch zeugt vom nahen Vulkan und den Fumarolen oben auf dem Kap Kalamos, das wir umsteuern.

Rod bringt nun die "Fisherboat-Challenge" ins Spiel. Vor dem Strand von Agia Kyriaki liege ein kleines Fischerboot, das gelte es zu umpaddeln. Er markiere den Umkehrpunkt der heutigen Tour, dann gehe es wieder zurück Richtung Westen. Natürlich legen wir uns alle ins Zeug, auch mein Ehrgeiz ist geweckt. Mit viel Oomph erreiche ich das Boot. Macht einfach Spaß. Und ich habe den Test bestanden, wie ich bald merken werde.

Die Mittagspause findet am langen Strand von Gerakas statt. Es wird gerollt was das Zeug hält. Sogar synchron versuchen sich Dario und Dieter. Mhh, ob ich das nicht doch auch mal probieren soll? Och nö, ich schwimme lieber im klaren Wasser, das immer noch herrliche 24°C warm ist.

 

Seinen Tisch sucht Rod aber vergeblich und so wird der Lunch heute auf Rods blauem Kajak angerichtet, das er in den schmalen Schatten des Steilküste am Rande des Strandes gezogen hat. Angemessen einer Kajaktour und nicht weniger köstlich. Ich muss mich bremsen, denn voller Bauch paddelt nicht gut, aber die Ergänzung des Buffets durch Humus-Sauce ist wirklich gut, und Tomaten und Gurken schmecken nirgends so köstlich wie hier. Hinterher noch eine saftig-süße Honigmelone - geht es uns gut!

Es ist dann auch fast drei Uhr als wir den Rückweg in Angriff nehmen. Der Himmel ist inzwischen nahezu wolkenlos, der Wind nur noch schwach und so ist es eine wahre Freude, dahinzupaddeln. Ich übe meine Technik, lege den einen oder anderen Zwischensprint ein und bekomme Anerkennung von Lynne.

 

Um halb fünf sind wir alle glücklich und zufrieden in Provatas zurück und um fünf oben in Triovassalos, wo ich heute zusammen mit den anderen vor dem Kafenio Perros auch ein Après-Kajak-Getränke zu mir nehme und Darios Freundin Abbey kennenlerne. Sie kommt aus Wales und bildet mit ihrer hellen Haut und den roten Locken einen schönen Kontrast zum braungebrannten schwarzhaarigen Dario. Ein hübsche Paar, so schön verliebt und voller Humor. Wir anderen haben unseren Spaß an dem jungen Glück, und an dem multikulturellen Zusammentreffen.

Dann wird Roys gestriges Video betrachtet - ich weiß gar nicht, wann er die Zeit hatte, es zu schneiden und hochzuladen. Sieht nach Nachtschicht oder Frühaufsteher aus. Auf jedem Fall sind die Videos (auch der Vortage) toll und ergänzen Rods Fotos sehr lebendig. Hier die Videos vom 21.September und vom 22. September, und Rods Fotos vom Tag.

Es gibt so viel zu erzählen und ich muss mich dann irgendwann losreißen, damit ich beim Bäcker in Triovassalos noch Brot bekomme. Der Weg hinauf nach Plaka wird mir lange, aber ich bin noch rechtzeitig zum Sonnenuntergang zurück. Die Sonne legt sich heute mächtig ins Zeug und das zahlreiche Publikum auf der Kirchenterrasse hat nichts zu meckern. Ich steige über die Mauer auf die unbewohnte Dachterrasse des Nachbarn und habe dort einen Logenplatz.

 

Spät gehe ich zum Abendessen los und bleibe gleich bei "Archontoula" hängen, weil dort Lynne, Roy, Barbara und Dieter sitzen. Sie haben nichts gegen eine Erweiterung der Tischrunde und so klingt der Tage bei Fava, Dakos und einem süffigen Roséwein in netter Runden aus. Und morgen ist dann schon mein letzter Paddeltag. Und der letzte ganze Milos-Tag.


* Hier ein Video, das Rod am 10. November an einem stürmischen Tag in Mytakas von Dario gedreht hat.   Einfach wow!

Und noch eine Ergänzung: Dario hat im Sommer 2020 in 35 Tagen (eigentlich nur 32, drei Tage war schlechtes Wetter) die Insel Sardinien umpaddelt.