Mesa Mani

Sonne und Wolken sind sich heute uneins über die Oberherrschaft am Himmel. Wir fahren über den südlichen Ausläufer des Taygetos nach Westen, nach Areópoli. Das Städtchen ist seit dem griechischen Freiheitskampf nach dem Kriegsgott Arés benannt, man wollte offenbar das kriegerische Gepräge der Gegend zum Ausdruck bringen, und der frühere, auch noch osmanische Name Tsimova fand keine Gnade mehr.

 

Wir halten dort nicht, denn unser Ziel sind die Höhlen von Pirgos Dirou, die ein paar Kilometer weiter südlich liegen. Von der Hauptstraße zweigt rechts eine breite Kurvenstraße ab und führt hinab zu Küste. Man ist hier auf größere Besuchermengen eingestellt - das Tickethäuschen befindet sich eine Serpentine über dem Höhleneingang. Eine gelangweilte Frau sitzt darin. Leider kann sie uns auch heute nur ein Ticket für die kurze Tour verkaufen - die lange ist wegen des Wasserstandes nach wie vor nicht möglich. Wir hatten es befürchtet und bezahlen unsere zehn Euro pro Person (die lange hätte 15 gekostet). Besser als nichts. Dann fahren wir die letzte Kurve hinunter und parken den Wagen nahe des Höhleneinganges. Eine milchig-türkise Bucht liegt unter uns, der Berg darüber hat seine Spitze mit Wolken verhüllt. Drei Strände ziehen sich entlang der Bucht, der vorderste mit einer Taverne, am hintersten steht ein obligatorisches Wohnmobil.

Wir haben Zeit, uns das anzugucken, denn am Eingang wir müssen bis halb elf warten bis wir in die Höhle dürfen. Nicht wegen des großen Andranges - außer uns ist niemand da - aber offenbar gibt es auch nur wenige Boote im Winter. Die kleine Cafeteria ist geöffnet, aber die brauchen wir jetzt nicht. Eine Reihe Schwimmwesten wartet am Eingang, aber als wir dann hineindürfen, brauchen wir keine. Wohl nur für die lange Tour notwendig?

Zu zweit steigen wir hintereinander auf einen flachen Nachen, mit dem uns unser Fährmann schweigend durch die hier niedrige beleuchtete Tropfsteinhöhle fährt. Ob er wohl Charon heißt?

Die Höhlendecke ist mit dünnen, hellen Tropfsteinen bewachsen, wirkt fast wie ein Fell. Die Fahrt ist aber nach wenigen Minuten schon beendet, das Boot legt an, der Mann hilft uns schweigend hinaus und fährt wieder davon.

Ausgesetzt in der Höhle.

Wenn da mal nur kein Minotauros kommt ... wir haben auch keinen Ariadnefaden dabei. Benötigen wir aber auch nicht - der weitere Gang durch die Höhle ist unmissverständlich bezeichnet und ausgeleuchtet.

 

Und die Höhle ist wirklich unglaublich! Nicht so hoch und weit wie die Drogarati auf Kefalonia, aber der Wechsel von dicken, zapfenförmigen Tropfsteinen - fast wie lange Busen - und bleistiftdünnen Zäpfchen, die wie Wasser wirken, ist märchenhaft. Dem entgegen wachsen vom Boden knubbelig-weiche Stalagmiten. An manchen Stellen sind sie mit den hängenden Stalaktiten zu einem fahlen Zaun wie aus Knochen zusammengewachsen. Doch der Minotauros?

 

Wir lassen uns Zeit beim Durchgang durch die Höhlengänge. Schön, das hier ungestört und ohne Hektik genießen zu können. Achtung, das Anfassen der Tropfsteine ist verboten!

Statt Worten lasse ich nun besser Bilder sprechen:

Nach einer halben Stunde erreichen wir den Ausgang, der unterhalb der Eingangsebene über der Küste liegt. Auch wenn die Höhle toll ist - ich bin doch immer froh, wenn ich wieder an der frischen Luft bin.

 

Über einen Weg erreichen wir den Eingang und unser Auto und fahren weiter Richtung. Süden. Die breite Straße verläuft auf einer Art Hochebene (Cavo Grosso?) schnurgerade, das Meer ist nicht in Sicht, ein Hügelwall sperrt es ab. Das Grün der Wiesen wird nun zunehmend vom Steingrau der turmstrotzenden Orte unterbrochen.

 

Ein Bekannter hatte mir hier eine Wanderung zur Kirche Panagia Odigitria und zum Kastro Tigani empfohlen. Wir sind zwar nicht in Wanderlaune, biegen aber vor Kita und Nomia nach rechts von der Hauptstraße ab in der Hoffnung, irgendwie einen Blick auf die Küstengegend werfen zu können. Die schmale Straße schlängelt sich vorbei an einem Luxushotel und durch Stavrí und Agios Athanásios, die in ihrer steinstrotzenden Abwehr unbelebt wirken.

Der nächste Weiler Kipoula sieht malerischer aus, ein palazzoartiges Gebäude an einem gepflasterten Platz rechts der Straße veranlasst uns zum Halt. Wir werden gleich von einem freundlichen Hund begrüßt. Das eckige, aber dachlose Gebäude ist gut erhalten und mit schönen, glaslosen Fenstern und Portalen versehen. Es ist tatsächlich nur Fassade: Eng darin eingepasst befindet sich eine niedrige Kapelle, kaum reicht der Abstand um sich zwischen Außenmauer und Kapelle durchzudrücken. Ich lese später nach: die äußere Kirche ist neuer und dem heiligen Dimitrios geweiht. Die Kapelle im Inneren ist der heiligen Paraskevi gewidmet. Ende des 19. Jahrhundertes hatte der Erbauer der neuen Kirche diese abreißen lassen wollen nachdem die äußere ein Dach hatte. Aber er starb kurz bevor das Dach fertig war, und so blieb Agios Dimitrios unfertig. Glück für die Kapelle der Agia Paraskevi (ob die Heilige da ihre Finger im Spiel hatte?), die immerhin aus dem 10. bis 12. Jahrhundert ist und einige alte Fresken bergen soll. Wir können sie leider nicht ansehen, denn das Kirchlein ist abgeschlossen.

Ein Dorf weiter: Ein schneller Bummel durch Kounos - ein paar wirklich hohe Türme haben sie hier. Die kriegerische Kulisse dazu kann ich mir ganz schlecht vorstellen, inzwischen scheint es hier im Gegenteil um die Gewinnung von Gästen = Touristen zu gehen. Oder sind die gepflegten Gemäuer private Wohnsitze? Verrümpelte Ruinen dazwischen: gut, doch ganz normales Griechenland.

 

Mit meinem Wunsch nach Meerblick, das wird hier nichts, denn immer noch sperrt ein niedriger Hügelkamm die Sicht nach Westen. Wir orientieren uns daher wieder Richtung Osten zur Hauptstraße, legen aber in Kéria eine Vollbremsung hin, als ich zurückgesetzt vom Straßenrand ein altes byzantinisches Kreuzkuppelkirchlein entdeckte.

Agios Ioannis wurde im 12. Jahrhundert unter Verwendung frühchristlicher Fundstücke in der Fassade erbaut. Diese Art des Recyclings lobe ich mir, zumal sie echt gut aussieht. Zwei Säulen davor sind sicher auch alt. Schon erstaunlich, was hier unbeachtet ans Historischem herumsteht.

 

Ein paar Meter weiter ragt dann moderner Betonwachturm aus dem Ebene. Vielmehr dessen Ruine. Ein gescheitertes Bauprojekt? Einen tollen Blick über die Ebene mit den versprengten Dörfern hätte man immerhin. Die Kakovounia-Berge dahinter hüllen sich in Wolken, wie sich überhaupt die Sonne immer weniger durchsetzen kann. Düster, die Mani im Winter, je weiter man nach Süden kommt.

Wir haben die Hoffnung, dass Geroliménas ein etwas größerer Ort ist, und es dort eine geöffnete Taverne gibt, und so biegen wir wieder mal von der Hauptstraße ab. Ob der Name nun "alter Hafen" bedeutet, oder "heiliger Hafen" ist uns egal. Die Häuser reihen sich um eine lange Bucht, die im Norden von vertikalen Felsenwänden abgeschlossen wird, und im Süden von einer Reihe steingrauer Häuser. Das sieht schon gut aus.

 

Und es ist tatsächlich belebt hier, was bei 43 statistischen Einwohnern nicht selbstverständlich ist. Für die Belebung sorgen Bauarbeiter, die an einem Gebäude zugange sind. Ein typischer Fall von "Einer schafft, acht gucken zu (und wissen es im Zweifelfall besser)". Der eine ist der Fahrer eines großen Baggers, der Steine durch die Gegend schaufelt. Einen kleinen Laden gibt es auch, und der Besitzer gibt seine Zuschauertätigkeit an der Baustelle auf und eilt - nein, kommt gemächlich - herüber, als er uns in den Laden gehen sieht. Barbara braucht etwas zu Rauchen.

Einige der Häuser sind Ferienwohnungen, und ich stelle es mir hier im Sommer wirklich nett vor. Ein Hotel gibt es auch, die beiden Männer auf den Balkonen sind aber keine Gäste, sondern Handwerker, die an Leitungen oder Klimaanlagen montieren. Die Dominanz an Männern auf der südlichen Mani ist frappierend, aber immerhin werden wir in der Taverne "Katágounas" hinter dem (natürlich grauen) Kieselstrand von einer Frau bedient, als wir uns nach der kurzen Ortserkundung dort niederlassen. Sie offeriert uns Krautreis und Artischockengemüse, wir ergänzen mit Tsatsiki, Brot und Kaffee. Schmeckt und sättigt. 32 Euro Rechnung bezahlen wir. Der große blaue Bootsrumpf am Strand, komplettiert er die Sammelsurium-Deko der Taverne? Oder ist er ein Kunstprojekt?

So, wenn wir jetzt noch zum Kap Tenaro (auch Mantapan) wollen, müssen wir uns ranhalten. Zumal wird vorher noch die Turmsiedlung Vathiá angucken wollen, die am Weg liegt. Vathia soll die beeindruckendste Turmsiedlung der Mani sein, und schon nach ein paar Minuten Fahrt können wir es vor uns auf einem Hügel liegen sehen. Knapp unter der Wolkengrenze. Nein, es liegt nicht so hoch (188 m), die Wolken hängen so tief. Rote Klekse am Strandrand erwecken unsere Aufmerksamkeit. Ich freue mich, dass wir endlich die januartypisch blühenden Kronen-Anemonen gefunden haben. Noch nie gesehen habe ich sie allerdings in dem kräftigen Rot wie hier. Bestimmt eine Reminiszenz an die blutige Vergangenheit der Gegend .... violett ist für die Weicheier anderswo, auf Rhodos oder Kreta.

 

Vathia hatte 2011 gemäß Statistik noch 18 Einwohner. Noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren es 400), aber selbst das scheint mir heftig übertrieben, denn wir können bei unserem Gang durch den turmstrotzende Ort niemand entdecken, der hier zu wohnen scheint. Theo hatte auf seiner Website über ein Hotelprojekt zur Wiederbelebung von Dorf und Türmen aus den 1970ern geschrieben. In 30 Häusern wurden 150 Betten geplant, dazu die nötige Infrastruktur. Ich stelle mir das schon verlockend vor, hier zu wohnen (mit Treppen habe ich ja kein Problem), und Patrick Leigh Fermor hat In den 50ern hier in einem heißen Sommer auf dem Dach eines Turmes genächtigt.

 

Das Projekt lief auch an, aber die Vermarktung oder das Management scheint nicht funktioniert zu haben, denn das Hotel wurde wieder aufgegeben. So können wir keinerlei Infrastruktur mehr entdecken, die auf professionelle Vermietung durch ein Hotel schließen lassen. Wobei die meisten Türme und Anlagen in der Ortsmitte sehr gepflegt aussehen, mit palmenbewachsenen Gärten und sauberen Pflasterwege dazwischen. Das hat schon Potential. Blicke durch offenen Türen zeigen aber auch Zerfallendes. Im einem der zentralen Türme wird gearbeitet, das Dröhnen eines Bohrhammers ist nicht zu überhören in der sonst nachmittäglichen Ruhe. Ein Mann in Arbeiterkluft erscheint in einer Türe und grüßt uns mit einem knappen Nicken - er ist beschäftigt. Bestimmt wird hier ein privates Domizil errichtet.

Nach Osten hin, am oberen Dorfende, entdecken wir eine gepflegte Taverne mit Terrasse über einem gepflasterten Platz mit Kapelle. Natürlich ist alles geschlossen, aber im Sommer sitzt es sich bestimmt schön. Ursprünglich gab es keinen zentralen Platz im Dorf, denn die verfeindeten Familienclans in den Türmen hatte alle ihre eigene, private Infrastruktur, abgeschottet vom Nachbarn. Die steingewordene Feindschaft von "Vathiahattan" hat dagegen im unteren, westlichen Ortsteil die Zeit nicht überlebt: hier dominieren leere Turmhüllen und zerfranste Wände, der Boden dazwischen überwachsen von üppigem Grün und den Kandelabern winterdürrer Feigenbäumen. Ob man sich auf den fragilen Balkon über uns noch wagen kann? Falls das Treppenhaus noch intakt ist?

 

Von der Straße oberhalb von Vathia hat man dann diesen Sahneblick auf den Ort, auf dessen Abbildung kein Reiseführer und kein Werbeprospekt der Mani verzichten kann. Wir natürlich auch nicht. Und wieder die Frage, wie es hier wohl im Sommer ist. Man sollte wiederkommen. Nicht im Sommer, aber im Frühjahr oder Herbst. Griechenland hat einfach zu viele interessante Orte, und ich schaffe ja nicht mal die Inseln. Hätte nicht mit dem Festland anfangen sollen ...

Violette Schwertlilien am Straßenrand mildern die Härte der kargen Gegend. Ich wusste nicht, dass sie schon so früh im Jahr blühen können.

Hinter Vathia wird es nun endgültig düster. Endzeitstimmung am Ende der Welt? Passend für einen Eingang in die Unterwelt?

Die Straße zieht sich nun oberhalb der Küste durchs Baumlose. Das Meer grau unten. Den Eindruck von Irland oder Wales stören die Türme auf den Höhen nur leicht. Eine Weggabelung, nach Marmari rechts. Von der Ferne sehen wir eine Hotelanlage auf dem Felsen über einer kleinen Strandbucht. Die modernen Türme sind nicht weniger abwehrend. Oder ist hier die Umnutzung zum Hotel gelungen? Wir nehmen den anderen Weg, überqueren eine windige Höhe mit Turm und Kirche, schlängeln uns auf Serpentinen dann hinab nach Porto Kagio, nun schon auf der Ostseite der Mani. Ein winteröder Ort der traurigen Art an einer dreiviertelrunden Bucht. Nichts wie weg!

Ich will aber näher an den Hades-Eingang, ans Kap Tenaro, das sich mit Tarifa in Südspanien um den südlichsten Festlandpunkt Europas streitet. Spanien hat gewonnen, aber für Nissomanen gilt eh Kap Tripiti auf Gavdos als der südlichste Punkt, wenn auch nicht mehr des europäischen Festlands. Und so biegen wir wieder oben erneut gen Süden ab, folgen der schlechter werdenden Straße vorbei an dem Weiler Paliros bis Kokkinógia. Hier, fast am Ende, ist die maniotische Welt plötzlich überraschend belebt: Ein Frau überquert die Straße, Gänse und Hühner promenieren. Die Straße endet auf einer Höhe über dem Meer an einem geschotterten Parkplatz mit einer Wagenburg. Fast eine Fata Morgana, aber bräuchte es dazu nicht Sonne? Ein halbes Dutzend Wohnmobile steht hier, belgische und französische Kennzeichen. Kinder spielen dazwischen. Huch.

Wir fühlen uns schon fast als Eindringlinge als wir unseren Panda bei den Wohnmobilen parken. Es gibt auch moderne Burgen, auf Rädern. Aber wir werden total ignoriert.

 

Zum Leuchtturm am Kap Ténaro wären es noch zwei Kilometer zu Wandern, in einer Richtung. Der düstere Himmel hat unsere verhaltene Wanderlust gänzlich erstickt, und es ist auch schon halb drei vorbei.

 

Aber hier soll nun irgendwo der Eingang zur Unterwelt sein? Wir gehen erst zu einem kleinen Hügel mit einem zu einem Steinhaufen mutierten Gebäuderest hinüber. Eine Kapelle? Ein antikes Heiligtum für Poseidon mit Kykladenmauer? Auf alle Fälle etwas für Götter aller Art, denn im offenen Inneren steht ein antiker Säulenstummel als Altarersatz, geschmückt mit modernen Opfergaben: allerlei Plunder wie Armreifen, Haargummis, Zigaretten, Treibgut. Als ob Poseidon nicht schon genug zu tun hätte, unsere in seinem Herrschaftsgebiet entsorgen Hinterlassenschaften zu verdauen. Eine zweite Säulen flankiert den Altar der Neuzeit, aber keine Ikone. Keine Chance für Poseidons Nachfolger Nikolaos.

 

Hinter dem Hügel hat sich ein kleine Fjord in die Landschaft geschnitten. Ein Strand aus groben Kieseln schließt ihn ab. Und dort finden wir hinter eine halbhohen Mauer und hinter Feigenbaumästen einen kaperngesäumten Höhleneingang. Das ist also der hiesige Eingang zur Unterwelt? (Er gibt mehrere.) Ich bin etwas enttäuscht, hatte ihn mir größer vorgestellt. Aber vielleicht ist das nur der Noteingang (einen Ausgang gibt es aus dem Hades bekanntlich nicht), denn Patrick Leigh Fermor beschreibt in seinem Buch "Mani" von 1958, wie er von einem Kaiki aus hier in eine weite Höhle hinein geschwommen ist. Müsste es ja eigentlich noch geben. Gibt es auf der Mani einen Kajakanbieter?

Wir haben genug gesehen, und machen uns gemütlich auf die Rückfahrt in die Oberwelt. Barbara fährt jetzt, und ich kann gucken. Auf dem gleichen Weg wie wir gekommen sind, außer dem Abstecher über die Dörfer. Immer wieder kommen uns Campingmobile entgegen. Alle auf dem Weg zu einem ruhigen Stellplatz am Hadeseingang am Ende der Welt? Viel Spaß dann mit den frankophonen Wohnmobilisten. Aber vielleicht findet sich doch ein einsames Plätzchen nach einem Abzweig. Oder ist Einsamkeit gar nicht gesucht?

 

Apropos Hades: Aus der Ferne haben wir einige Friedhöfe gesehen. Sie scheinen speziell zu sein hier auf der Mani. Als wir irgendwo hinter Kita einen direkt an der schnurgeraden Straße entdecken, halten wir kurz. Vielleicht ist er schon zu zivilisiert, aber die Grabhäuschen aus hellem Stein sind trotzdem interessant.

 

Ich sollte wirklich mal wiederkommen. Später im Jahr und mit mehr Zeit. Zu viel haben wir bei unserem Mani-Besuch nur angerissen.

 

Schneller als gedacht sind wir in Gythio zurück (160 Kilometer sind wir heute gefahren), und haben noch Zeit für den Besuch des römischen Theaters dort am Ortsrand, nur ein paar Meter von unserem Quartier entfernt. Es liegt neben einer Kaserne, was die seit meinem Nordostägäisbesuch vom Herbst 2021 übliche Verspannung bei mir hervorruft. Vorsichtig fotografiere ich halbrunden steinernen Ränge, das einzige erkennbare Überbleibsel der Antike in Gythio. Und das hübsche Ikonostasi für Agia Marina, das dort steht. Ohne Kaserne natürlich.

Zum Abendessen entscheiden wir uns heute wegen des ausgefallenen Namens für die Taverne "Tris Laloun, ke dio Chorevoun", was so viel heißt wie "Drei zwitschern, und zwei tanzen". Wir bestellen Saganaki, rote Bete, Sardellen, Wein, bezahlen 26 Euro und sind zufrieden.

 

Unser Winterurlaub 2024 geht dem Ende entgegen, morgen verlassen wir die Peloponnes und es geht wieder zurück nach Attika. Schade.