Zum Kap Tripiti und eine Höllenfahrt

 

Der Morgen hält, was die Nacht versprach: das Wetter ist wunderbar, blauer Himmel, Sonne, ein wenig Wind. Noch vor dem Frühstück bin ich unten am Strand im Meer. Einer der schönsten Badeplätze, mit denen ich bisher das Vergnügen hatte. Grober Sand, kleine, bunte Kiesel dazwischen, das Meer ist angenehm warm, etwa 23°C. Es fühlt sich gut an! Außer mir ist niemand da, auch einen Bewohner des hinter dem Strand liegenden Zeltes sehe ich nicht.

 

Es ist schon ein Jammer, dass wir heute schon wieder von der Insel weg müssen. Wir könnten zocken und das Schiff morgen nehmen. Aber wenn das nicht kommt, müssten wir am Freitag dem Flugzeug hinterher winken – ich glaube, wir hätten keine ruhige Minute, und das ist dann auch keine Entspannung.

 

Wir frühstücken oben bei Georgos, Kaffee, Brot mit Butter und Honig, Joghurt, ebenfalls mit Honig. Lecker. Wenn wir, wie ursprünglich geplant, länger geblieben wären, hätten wir uns frühstückstechnisch eigentlich selbst verpflegen wollen. Was dann am fehlenden Strom = fehlendem heißen Wasser für den Kaffee gescheitert wäre. Aber so ist es uns auch recht. Wobei es heißes Wasser gibt, in der Dusche (entgegen der Aussage im Fohrer). Knallheißes sogar, dank Sonnenenergie (Egal ob man den Wasserhahn für kaltes oder für heißes Wasser aufdreht). Im Mobilfunkloch befinden wir uns übrigens auch hier, nicht dass uns das stören würde, aber ein Geburtstagstelefonat muss mangels Empfang ausfallen.

 

Um 14.30 Uhr wird unsere Fähre abfahren (so sie denn kommt, aber das Wetter spricht nicht dagegen), und wir vereinbaren mit Georgos, dass er uns um 14 Uhr nach Karave bringen wird. Wir haben noch knapp viereinhalb Stunden Zeit bis dahin und wollen zum Kap Tripiti wandern – dem südlichsten Punkt Europas. Fragen Georgos, wie weit das ist. 70 Minuten, meint er. Fragt sich nun, wie verlässlich diese Auskunft ist. Aber der Wanderführer tendiert in die gleiche Richtung, 4 Kilometer, na prächtig.

Der Weg fängt hinter dem Korfos Strand an. Ein hölzernes Tor weist uns den Weg – einen Weg, wie wir ihn in Griechenland noch nie gesehen haben: der reinste Waldweg, gepflegt vom lokalen Forstamt. Ein Traum für Geschädigte der griechischen Wanderweg-Infrastruktur. Schattenspendende Kiefern, bizarrer Wacholder. Nach 500 Metern stoßen wir auf ein Schiefer-Schild, das den Rest des Weges mit 3,5 Kilometern angibt. Dafür verpassen wir das im Reiseführer genannte, etwas abseits gelegene römische Grab – dhen pirasi.

Nach weiteren 500 Metern ein neuer Entfernungsanzeiger. Noch 3 Kilometer. Wir kommen der Sache näher. Wir haben gerade ein kleines Tal durchwandert, mit Stufen in den Felsen, schattig. Neben dem Weg wurde liebevoll ein Picknickplatz angelegt – mit Holztische und Bänken. Wieviele Menschen wandern hier im Jahr wohl entlang? Falls EU-Gelder für diesen Weg ausgegeben wurden – endlich mal gut angelegtes Geld! Und die Ausblicke auf die helle Küste von Gavdos, das türkisblaue Meer darunter, Kreta in der Ferne – nicht mit Geld zu bezahlen!

 

Nach der Hälfte wird der Weg steiniger, die Bäume spärlicher. Wir sind auf einer Art Hochebene (na ja, „hoch“ ist übertrieben), sehen das Meer südlich, aber nicht das Kap. Ein Wegweiser (vermutlich Europas südlichster) weist den Weg nach Vatsiana (Europas südlichstem Dorf) – ein Alternative für den Rückweg wenn wir mehr Zeit hätten. So schade! Bisher sind wir noch niemandem begegnet, nun kommen aber vier Wanderer vorbei, Spaziergänger eher, bei dem von ihnen angeschlagenen Tempo. Deutsche oder Engländer oder gemischt. Wir müssen nun hinab auf Meereshöhe, die Begleiterin ist etwas geschlaucht von der Wärme und meinem strammen Tempo, sie bleibt zurück. Die letzte Entfernungsmarkierung, 0,5 Kilometer, dann eine großer Baum (Europas südlichster?). Schließlich ein breiter Strand, nein, nicht wirklich Strand, ein gut einhundert Meter tiefe, zweihundert Meter breite Salz-Sand-Fläche, rechts eingerahmt von einem niedrigen Felsenrücken. Der Aliki-Strand, Rastplatz unzähliger Zugvögel. Und dahinter, nicht gleich zu sehen, dann das Kap Tripiti. In dem Sandgemisch sinke ich ein, wandere deshalb lieber am Rand entlang, erreiche eine kleinere Nachbarbucht (die südlichste....), an deren Ende ein Felsen ins Meer reicht, eine Felsenbrücke mit Bögen fast, denn das Meer hat sich im Lauf der Jahrtausende darunter Durchgänge geschaffen. Es sind drei Bögen, daher der Name „Tripiti“. Wobei ich nur zwei Bögen sehen kann, der dritte ist weiter vorne, von meinen Standort nicht zu erkennen.

Und oben, am Ende des Felsenbogens steht ein Stuhl. Einer dieser typisch griechischen Stühle. Allerdings ein wenig überdimensioniert, denn er ist etwa zweieinhalb Meter hoch, und aus Holz. Ein Kunstwerk, laut Aussage von W. von Russen geschaffen, die in Vatsiana wohnen (wenn jemand genaueres weiß - bin sehr interessiert!).

 

Über Stock und Stein klettere ich schnell auf das Felsenkap zum Stuhl, die Begleiterin ist weit zurückgeblieben. Juhu – der südlichste Punkt, das Ziel! Geschafft!

Der Stuhl wie ein Thron, ich bin die Königin von Gavdos! Das endlose, blaue libysche Meer mir zu Füßen, ungebremst der Blick zum Horizont. Tut gut, keine Ahnung warum.

Ich könnte tanzen vor Begeisterung....

 

Auf der Rückenlehne des Stuhles steht „Southern point of Europe“, auf den Seitenteilen links und rechts “Relax” und “Smile”. Lachen tu ich, zum Entspannen wird die Zeit etwas knapp - etwa 80 Minuten habe ich gebraucht von Korfos, zurück geht auch nicht schneller - und richtig bequem ist das Teil auch nicht, die Lehne zu hoch (eine riesiger Liegestuhl wäre besser...). ;-)

Foto mit Stuhl muss natürlich sein, mit Selbstauslöser. Nur dass ich es nicht so fix hinaufschaffe.

 

Einige Meter weiter nördlich stehen und liegen zwei oder drei Leuchtturmmasten in verschiedenen Auflösungszuständen. Mit Solarzellen davor, stehend der eine, vielleicht noch in Funktion? Dekorativ abgeknickt und verrostet der andere, fragmentarisch nur noch zu erahnen der Dritte. Darunter die Steilküste, schräg geschichtet. Bis nach Ambelos weiter nordwestlich, dem höchstgelegenen Weiler der Insel mit einem wiederaufgebauten Leuchtturm (wurde von den Deutschen 1942 zerstört), steigt die Insel und damit die Steilküste auf 360 Meter an (war eine Zeit lang der zweithöchst gelegene Leuchtturm der Welt!). Wäre bestimmt ein reizvolles Ziel – ich glaube, ich werde zurückkommen müssen nach Gavdos, mit mehr Zeit... hmm, mehr Zeit wollten wir schon dieses Mal haben, hat nicht  geklappt. :-(

Der Abstieg vom Kap ist gemein, kein Weg mehr zu erkennen, loses Geröll, siga siga, will mir ja nicht den Haxen brechen, Europas südlichster Beinbruch – nein danke!

 

Zurück also auf dem gleichen Weg, nicht über Vatsiana. Wir begegnen noch Europas südlichsten Ziegen, ob sie sich ihrer Extremlage bewusst sind? Das Wandern ist recht angenehm, nicht so heiß wie am Samstag bei Agia Roumeli, ein leichtes Lüftchen erfrischt. Aber als wir kurz nach 13 Uhr wieder am Korfos Strand sind, sieht das Meer so verlockend aus, dass ich mich direkt noch mal reinschmeiße – nein, die Badeklamotten hole ich mir vorher nicht oben noch in der Pension, die Unterwäsche tut es auch. Man könnte wohl auch ohne, denn es ist niemand zu sehen, aber gestern war ja noch jemand in der unteren Pension-Taverne...

Auf den Gang zur einzigen Quelle von Gavdos im Hinterland von Korfos müssen wir verzichten, man kann nicht alles haben, und das erfrischende Bad hatte Priorität.

Mit dem Fernglas können wir hinüber nach Karave gucken und sehen die Fähre schon im Hafen liegen – sie ist also da. Klar, bei dem Bilderbuchwetter! Was ein Jammer, aber die Begleiterin ist nicht dazu zu überreden, noch einen Tag länger zu bleiben. Schnell die Sachen zusammengepackt und hinauf zur Taverne geschleppt. Noch eine erfrischende Cola für jeden aus Georgos’ Kühlschrank, dazu den Blick auf den Strand genossen. Dann bringt uns Georgos’ schweigsamer Sohn nach Karave, verabschiedet uns und wünscht Wiederkehr. Der wird ja echt gesprächig, nun wo er uns los ist! ;-) Und wieder stellen wir fest: auf der Insel gibt es keine Frauen! Wir sehen nur Männer während der Fahrt, und auch am Hafen.

 

Das Schiff, wieder die „Samaria“, wird nicht direkt über Soughia nach Paleochora fahren, sondern zuerst noch in Agia Roumeli halten, Schluchtwanderer mitnehmen. Von dort können wir heute Abend mit der „Daskalogiannis“ zurück nach Chora Sfakion (wir werden doch nicht in Agia Roumeli übernachten, sondern morgen Vormittag nach Chania fahren). Und das „Kombi-Ticket“ Gavdos - Agia Roumeli – Chora Sfakion kostet ebenfalls nur 12 Euro, wie das Direktticket Sfakia - Gavdos. Da bekommt man doch was für sein Geld!

Wieviel, erahnen wir erst eine knappe Stunde später...

Wir stellen unser Reisegepäck wieder unten im offenen Schiffsrumpf ab, wie es der Steward anweist, und begeben uns aufs obere Deck. Sehen uns von dort den Hafen an, der weit entfernt vom gestrigen „Trubel“ ist – es ist nichts los, nur ein paar Arbeiter, Albaner vermutlich, werkeln an der neuen Hafenmauer.

 

Die Passagierzahl ist sehr überschaubar heute, kaum jemand will schon wieder zurück (wir wollen ja auch nicht, müssen aber). Acht oder neun Reisende verlieren sich auf dem Schiff, wir haben das Deck beinahe für uns alleine. Pünktlich legt die Fähre ab, schippert aus dem Hafen und um die Ecke, die Ostküste hinauf. Da fängt der Kahn auf einmal ganz schön zu schaukeln an, wie das denn? Wo kommen auf einmal die Wellen her? Wie wir noch überrascht über den Seegang sind, kommt der Steward und meint, wir sollten unsere Trolleys besser nach oben in die Passagierkabine holen, da unten könnten sie nass werden. Nass? Häh? Ja, das Deck ist weitgehend offen, da kann schon mal ein Brecher über die Reling schlagen und das Autodeck überschwemmen. Also runter, und mit den Trolleys auf der Außentreppe hinauf auf das Oberdeck. Die Mutter erwischt dabei ein Brecher mit voller Wucht – einmal Komplettdusche im Meerwasser bitte! Wir flüchten in den geschlossenen Passagierraum, denn auf Deck müsste man Angst haben, über Bord zu gehen, so stark schlingert die „Samaria“ nun! Eine junge Griechin hinter uns hat Angst, wird aber von den Besatzungsmitgliedern beruhigt: „μην φοβάσαι“, keine Angst, ist nicht so schlimm. Mhhh, glauben wir das?

 

Ich überlege, ob ich eine Tablette gegen Reiseübelkeit nehmen soll, aber bis die wirkt hab ich sie im Zweifelsfall schon wieder ausgespuckt. Der Mutter wird nicht so schnell schlecht, sie ist hart im Nehmen. Allerdings befürchtet sie, dass gleich die Schwimmwesten ausgeteilt werden (wenn welche da sind). Ich werde die Fahrt als Achterbahnfahrt nehmen, immer schön den Horizont fixieren! Kämpfe mich schwankend zur Frontscheibe des Raumes vor, etwa in der Mitte des Schiffes. Und habe nun einen Logenplatz auf Brecher sowie Berg- und Talbewegungen. Manche Wogen treffen das Schiff derart, dass die Scheibe vor mir nassgespritzt wird. Die Wellen heben das Schiff – es hat ja keinen Kiel wie „richtige“ Fähren - aus dem Wasser, lassen die Schrauben hohldrehen, den Kahn in wütenden Schlägen zurück aufs die Wasseroberfläche fallen. Seitliche Wellen kippen uns um unfreundliche 40 Grad, Wogen vor vorne lassen das Schiff erbeben und stoppen – grässlich!

Wir haben das Gefühl, dass wir überhaupt nicht vorwärtskommen! Gleich wird die „Samaria“ drehen und nach Gavdos zurückfahren... Aber nein, der Kapitän gibt nicht auf!

Das Meer zwischen Kreta und Gavdos ist berüchtigt für seine Wind- und Wellenlage, schon der Apostel Paulos hatte hier so seine Probleme, siehe Apostelgeschichte, Kapitel 27:

„Weil sich außerdem der Hafen zum Überwintern schlecht eignete, bestanden die meisten darauf, weiterzufahren. Wenn irgend möglich, wollte man Phönix erreichen und dort überwintern. Dieser Hafen der Insel Kreta war nämlich nur nach Nordwesten und Südwesten offen und bot deswegen besseren Schutz.   13 Als Südwind aufkam, wurde die Schiffsbesatzung in ihrem Plan bestärkt. Sie lichteten die Anker und segelten dicht an der Küste Kretas entlang. 14 Doch schon bald schlug das Wetter um, und der gefürchtete Nordoststurm 15 trieb das Schiff weit auf das offene Meer hinaus, nachdem die Mannschaft vergeblich versucht hatte, es auf dem eingeschlagenen Kurs zu halten. Wir trieben dahin, Wind und Wogen ausgeliefert.  16  Im Schutz der kleinen Insel Klauda (=Gavdos) versuchten wir, das Rettungsboot einzuholen. Es gelang nur mit Mühe.  17 Um den Rumpf des Schiffes zu verstärken und zu sichern, banden die Seeleute dicke Taue um das Schiff. Außerdem warfen sie den Treibanker aus, weil sie fürchteten, sonst auf die Sandbänke vor der afrikanischen Küste zu geraten. 18 Der Sturm wurde so stark, daß die Besatzung am nächsten Tag einen Teil der Ladung über Bord warf, 19 tags darauf sogar die Schiffsausrüstung. 20 Tagelang hatten wir weder Sonne noch Sterne gesehen, und der Orkan tobte so heftig weiter, daß schließlich keiner mehr an eine Rettung glaubte.“

 

Dem Boot des Paulus geschah nichts, sie hatten schließlich Paulus dabei, dem in der Nacht zuvor ein Engel erschienen war und vorhergesagt hatte, dass Paulus vor den Kaiser in Rom gebracht würde, da konnte er schlecht im libyschen Meer ertrinken. Sie wurden allerdings vom Sturm ordentlich abgetrieben, bis in die Adria! (Die war wohl damals noch größer.) -  Bei Stöbern im Internet bin ich übrigens auf diesen Artikel eines Gavdos–Trips im Jahr 1965 gestoßen (fast so alt wie der eingangs verlinkte Artikel von Joachim Männich), auch lesenswert (aber danach bitte hierher zurückkommen!): „Gestrandet auf Gavdos“ von Hajo Müller )

 

Uns ist kein Engel erschienen, aber wir vermeinen sie singen zu hören ob des Geschaukels. Zwei junge Männer im Abteil geben sich bemüht unbeeindruckt, sind aber auch blass um die Nase. Die linke Türe nach draußen wird schließlich abgeschlossen, damit sie nicht immer auf und zu geht. Ich knie auf dem vordersten Sitz (Mein rechtes Knie wird mir diese Haltung am nächsten Tag sehr übel nehmen), Blick frontal nach draußen, Kreta am Horizont fixiert, das einfach nicht näher kommen möchte. Dass ich mich mal so danach sehnen würde, kretischen Boden zu betreten!

Zwei Männer der Besatzung fragen mehrmals, wie es mir geht und betonen, dass alles kein Problem wäre. Das beruhigt wirklich, allerdings glaube ich, dass bei dieser Wellenprognose heute früh die Fähre die Überfahrt nach Gavdos wohl nicht hätte antreten dürfen.

 

Nach endlos erscheinenden zweieinhalb Stunden kommen wir der kretischen Küste deutlich näher, sehen Agia Roumeli vor den Weißen Bergen liegen. Noch eine gute Viertelstunde, dann legt die „Samaria“ an. Über eine halbe Stunde hat die Rückfahrt länger gedauert als die Hinfahrt gestern, die Geschwindigkeit betrug nur 8,7 Knoten statt der sonst üblichen 10 bis 12 Knoten (wozu marinetraffic nicht alles gut ist!)

Schwankend und mit weichen Knien betreten wir festen Boden. Die Besatzung verabschiedet uns mit Respekt: „Gut gemacht!“ Und das finde ich auch, immerhin habe ich erfolgreich die Seekrankheit bekämpft und überlege nun, mir ein T-Shirt zu kaufen mit der Aufschrift „I Survived Samaria Gorge“, und das „Gorge“ durch ein „Ferry“ zu ersetzen.

In Agia Roumeli wimmelt es wieder vor Schluchtwanderern. Die haben kein Verständnis für unsere blassen Nasen, haben ihre eigenen Tortur hinter sich. Wie wir uns gerade ausmalen wie nun die Fahrt die Küste entlang weitergeht und denen nun auch die Laune verdirbt, merken wir: Hier hat es weder Wind noch Wellen in größerem Maß. Die Küste ist geschützt von den Bergen, und das finden wir dann letztendlich auch schön, eine Höllenfahrt am Tag reicht uns.

 

Die „Samaria“ legt wenig später ab nach Paleochora, wir winken ihr nach und warten auf die Ankunft der „Daskalogiannis“ eine halbe Stunde später.

 

Und die Rückfahrt nach Chora Sfakion wird wunderschön! Auf glattem Meer ostwärts können wir unser See-und-Fähren-Trauma gleich überwinden. Vor uns leuchten die kretischen Berge im Alpenglühen (Oder heißt das hier Kretaglühen?), hinter uns beleuchtet die untergehende Sonne Wolken und Meer, dass es jeder kitschigen Postkarte spottet.

Zurück in Chora Sfakion bekommen wir fast ein Gefühl von Heimkehr, erst recht im Hotel „Stavris“, wo W. für uns ein Zimmer bestellt hat (dieses Mal bekommen wir eines im älteren Gebäudeteil) und Stavros Junior erstaunt unsere schnelle Rückkehr zur Kenntnis nimmt.

 

Weil nicht nur wir, sondern auch M. und Gattin morgen Sfakia verlassen werden, gehen wir alle zusammen nochmals im „Xenia“ essen. Göttlich der überbackenen Blumenkohl, nie zuvor in Griechenland gegessen oder erwartet! Die Wirtin ist schon wieder zurück aus dem Krankenhaus von Chania und schmeißt den Laden, man hat die Ursache ihrer Schmerzen nicht gefunden....

 

Bei mehreren Raki klingt in netter Runde der Abend aus.

 

Irgendwie hat uns der Süden Kretas nun doch erwischt, eine Rückkehr ist nicht ausgeschlossen.

Nach Gavdos sowieso...

 

Morgen dann an die Nordküste, nach Chania.


 

 

Kleine Ergänzung:

Auf Gavdos gibt es eine Radiostation, Gavdos FM 88,8, die (natürlich) Europas südlichste (ich weiss, ich wiederhole mich) Radiostation ist. Kann man auch als Webradio hören, und das habe ich getan während ich den Artikel geschrieben habe. Macht Spass, gute Mischung aus Traditionellem, Pop und Rock:

Gavdos FM 88,8